Der erste Wahlgang hatte mit einem Patt von 11 zu 11 Stimmen geendet. Von den 22 Mandatsträgern kommen 14 aus dem Amateurbereich des Fußballverbandes. Der Profi-Fußball hat nur acht Vertreter im Wahlgremium, ist also eigentlich klar in der Minderheit.
Trotzdem war es den Vertretern der Profivereine gelungen, einige Wahlmänner aus dem Amateurbereich davon zu überzeugen, dass De Keersmaecker nicht der richtige Mann an der Spitze der Fußballverbandes sei.
Die Vertreter des Profifußballs werfen De Keersmaecker Fehler im Management vor, vor allem im Bereich der Fußballnationalmannschaft. Nach der Weltmeisterschaft in Brasilien waren einige Skandale bekannt geworden: Aufgrund von schlecht oder falsch geplanten Ausgaben in den Bereichen Werbung und Logistik war die Bilanz des belgischen Fußballverband trotz der Viertelfinal-Teilnahme äußerst bescheiden ausgefallen.
Trotz aller Kritik an De Keersmaeker hat im zweiten Wahlgang dann doch einer der Vertreter aus dem Amateurbereich sein Wahlverhalten geändert und dann doch wieder für De Keersmaecker gestimmt. Der bleibt jetzt für zweite weitere Jahre im Amt.
Aus Enttäuschung über das Wahlergebnis trat der Vereinspräsident von Erstligist Ostende, Marc Coucke, noch Samstagabend als Vorstandsmitglied zurück. Der erfolgreiche Geschäftsmann war erst gerade in diesen Vorstand gewählt worden und galt als Hoffnungsträger im Managementbereich des belgischen Fußballs. Diese Hoffnung war allerdings nur von kurzer Dauer.
wb - Foto:Bruno Fahy (belga)