Lewis Hamilton hat seinen Ruf als Qualifikationschampion beim Großen Preis von Österreich eindrucksvoll bestätigt. Der Mercedes-Pilot holte sich auch in Spielberg trotz eines spektakulären Drehers in der letzten schnellen Runde die Pole-Position.
Die deutschen Formel-1-Fahrer Nico Rosberg und Sebastian Vettel konnten von diesem Fehler des Briten nicht profitieren, zumal Rosberg im zweiten Silberpfeil bei seinem finalen Angriff auf die Bestzeit im Kiesbett landete.
"Es war ein gutes Qualifying. Das Ergebnis passt", sagte Vettel sichtlich gut gelaunt. "Ich wäre aber gerne etwas näher an Mercedes dran gewesen." In 1:08,810 Minuten lag der vierfache Weltmeister als Dritter 0,355 Sekunden hinter Hamilton. Mit breitem Grinsen reagierte Beatles-Fan Vettel auf die Frage, welche Musik er beim Gang zur Box gehört habe. "Help", nannte er im Spaß einen Hit der weltberühmten Band.
Vorjahressieger Rosberg war indes das Lachen vergangen. "Das war auf jeden Fall frustrierend am Ende. Die letzte Runde hat gezählt."Bis zu den letzten zwei Kurven sei er mit Hamiltons Zeit "genau auf Augenhöhe" gelegen. "Dann habe ich einfach übertrieben", beschrieb er seinen Abflug. So blieb es mit Rang zwei und 200 Tausendstelsekunden Rückstand auf den Briten.
Hamilton konnte seinen dicken Patzer indes locker verschmerzen. "Es war ziemlich schwierig von den Streckenbedingungen her", sagte der Titelverteidiger. Weil es im freien Training am Vormittag zeitweise stark geregnet hatte, war der 4,326 Kilometer lange Berg-und-Tal-Kurs an manchen Stellen noch nass.
Aber mit seiner siebten Pole-Position im achten Rennen nach 1:08,455 Minuten demonstrierte der Brite, dass er in dieser Saison in der Qualifikation eine Klasse für sich ist. Zudem zog er in dieser Statistik mit Vettel gleich: Beide kommen nun auf jeweils 45 erste Startplätze. Rekordchampion Michael Schumacher hält auch hier mit 68 Poles die Bestmarke. Ayrton Senna (65) ist Zweiter.
Für Kimi Räikkönen kam es dagegen knüppeldick. Der Finne scheiterte bereits in der ersten K.o.-Runde als 18. kläglich. "Keine Ahnung, was da passiert ist. Das ist natürlich Mist und schlecht fürs Rennen", sagte der Ferrari-Pilot. Weil aber das Quartett Fernando Alonso, Jenson Button, Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat wegen Antriebswechseln um mehrere Positionen nach hinten strafversetzt wird, rückt Räikkönen im Rennen noch etwas weiter vor.
Nach sieben Grand Prix führt Hamilton die WM-Wertung mit 151 Punkten an. Rosberg (134) ist mit 17 Zählern Rückstrand Zweiter. Vettel (108) weist als Gesamtdritter 43 Punkte weniger als der Spitzenreiter auf.
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