Lionel Messi präsentierte stolz den Champions-League-Pokal mit Söhnchen Thiago, Trainer Luis Enrique wurde von seinen Spielern hoch in die Luft geworfen und Gerard Piqué schneiderte sich das komplette Tornetz als Andenken zurecht. Ausgelassen feierten die Stars des FC Barcelona in einer rauschenden Berliner Nacht das zweite Triple der Vereinsgeschichte. Daheim in Barcelona kamen tausende Barca-Fans am Canaletes-Brunnen an der Flaniermeile Las Ramblas zusammen und bejubelten nach dem 3:1 (1:0) gegen Juventus Turin die Rückkehr auf Europas Fußball-Thron.
"Das ist ein großartiger Tag für uns. Wir haben alle Titel geholt. Wir werden es genießen", sagte Kapitän Andres Iniesta, der bereits zum vierten Mal den Henkelpott hochhalten durfte. Und auch Torhüter Marc-André ter Stegen, der als fünfter Deutscher Legionär die Königsklasse gewann, war nach seinem ersten Coup überwältigt: "Das bleibt für die Ewigkeit. Es war ein harter Kampf für uns, aber wir haben das hervorragend hinbekommen. Wir hatten einen Gegner, der uns alles abverlangt hat."
Im gegnerischen Lager dauerte es sehr lange, bis die Tränen der einstigen WM-Helden Gianluigi Buffon und Andrea Pirlo getrocknet waren. "Das ist Teil der Enttäuschungen, die es im Sport gibt, das müssen wir so hinnehmen", sagte Buffon. Pirlo musste indes von Barcelonas Xavi getröstet werden. Zwei Strategen, die wohl beide ihr letztes großes Spiel absolviert haben. Xavi geht nach Katar, die Zukunft von Pirlo ist noch offen.
Ähnlich verhält es sich bei Barcelonas Trainer Luis Enrique. "Wir werden am Sonntag in Barcelona feiern. Entscheidungen treffen wir zu einem späteren Zeitpunkt", sagte Enrique und ergänzte: "Ich bin sehr stolz, was wir geleistet haben. Es war ein spektakuläres Jahr und eine historische Saison. Wir haben das Triple gewonnen, besser geht es nicht", ergänzte der Asturier.
Enrique stand noch im Winter stark in der Kritik, sogar vom Zerwürfnis mit Superstar Lionel Messi war die Rede. Nun schaffte er wie Pep Guardiola vor sechs Jahren gleich im ersten Jahr das Triple.
Und das war im Finale auch verdient. Der Ex-Schalker Ivan Rakitic hatte die Katalanen vor 70.500 Zuschauern früh in Führung gebracht, ehe Juve in der zweiten Halbzeit aufkam und durch Alvaro Morata ausglich (55.). Doch dann schlug der Traumsturm zu: Luis Suarez (68.) traf zum 2:1, Neymar (90.+7) besorgte den Endstand. Die Party konnte beginnen.
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