Weltmeister Severin Freund hat sich als dritter deutscher Skispringer nach Jens Weißflog und Martin Schmitt den Traum vom Gewinn des Gesamt-Weltcups erfüllt.
Der 26-Jährige belegte am Sonntag beim Skiflug-Weltcup in Planica zwar nur den siebten Rang, beendete die Saison mit 1729 Zählern aber punktgleich mit seinem Rivalen Peter Prevc aus Slowenien und gewann aufgrund der höheren Zahl an Saisonsiegen die Große Kristallkugel. Prevc wurde im letzten Wettbewerb Zweiter hinter seinem Landsmann Jurij Tepes.
Im Moment des größten Karriere-Triumphes konnte und wollte der 26-Jährige seine Glückstränen nicht zurückhalten. "Gesamt-Weltcupsieger hört sich ziemlich cool an. Jetzt habe ich ihn. Es ist das, was ich immer gewinnen wollte und unglaublich, dass ich das am Ende einer solchen Saison geschafft habe", frohlockte Freund nach dem Herzschlagfinale beim Skiflug-Weltcup in Planica. "Es war die größte Saison meiner Karriere. Ich bin sehr dankbar und stolz und auch ein wenig demütig."
"Das ist die Krönung eines längeren Weges. Für Severin ist es fantastisch, für uns als Team ist es grandios, dass wir alles gewonnen haben. Es war nicht unverdient, auch wenn es knapp war", bilanzierte der deutsche Bundestrainer Werner Schuster.
Nach Sprüngen auf 222,5 und 226 Meter schien Freund schon geschlagen, denn bei einem Sieg von Prevc, der zur Halbzeit vorne lag, hätte er mindestens Dritter werden müssen. "Da war die Sache für mich durch", schilderte er seine Gefühlslage. Doch dann flog Tepes im Finale auf 244 Meter und schnappte seinem Landsmann um 2,8 Punkte den Sieg weg.
"Wenn zwei Leute in 37 Wettkämpfen die gleiche Punktzahl haben, hätten es beide verdient, oben zu stehen", tröstete Freund seinen Rivalen. Der Bayer krönte damit die erfolgreichste Saison seiner Karriere. Bei der WM gewann er zweimal Gold im Einzel von der Großschanze und im Mixed. Auf der Normalschanze gab es noch Silber dazu. Im Weltcup landete er neun Siege - mehr schaffte nur Martin Schmitt vor 15 Jahren mit elf.
Mit nunmehr insgesamt 18 Weltcuperfolgen schloss Freund zu Sven Hannawald auf und kann in den nächsten Jahren die Verfolgung von Schmitt (28) und Weißflog (33) aufnehmen. "Er wird hungrig bleiben", versicherte Schuster.
Von Eric Dobias, dpa - Bild: Jure Makovec/AFP