Steven Martens stand seit Monaten im Kreuzfeuer der Kritik. Als Geschäftsführer hatte er versucht, den Nationalen Fußballverband zu professionalisieren. Das gelang zwar weitgehend, allerdings produzierte er dabei auch einige spektakuläre Pannen.
Bekannt ist etwa der Flop mit dem Fan-Camping in Brasilien, den die Union belge zusammen mit einem Reiseveranstalter organisiert hatte. Als die Fans einmal vor Ort waren, stellten sie fest, dass der angebliche Campingplatz nicht mehr als eine Trümmerwüste war. Ebenfalls für Schlagzeilen sorgte die Reservierung eines Hotels für die Spielerfrauen, die allerdings nie nach Brasilien gereist sind.
Den Gnadenstoß gab dem Geschäftsführer aber der Abschlussbericht eines Audits, aus dem hervorgeht, dass der Fußballbund im vergangenen Jahres einen Verlust von über 200.000 Euro verbuchte. Und das trotz der Tatsache, dass man seinen Umsatz erheblich steigern konnte. Zugleich hatte Steven Martens sich und drei seiner Direktoren aber einen lukrativen Bonus zugeschustert. Das alles führte dazu, dass sich die frankophone Amateurliga sowie die Proficlubs Club Brügge und Standard Lüttich von Martens distanzierten.
Er selbst spricht von einem Rücktritt. Die Kritik sei am Ende unerträglich geworden. Nach Presseinformationen sei es aber vielmehr so gewesen, dass Verbandspräsident François De Keersmaecker seinen Geschäftsführer zum Amtsverzicht gezwungen habe. Deswegen verlange Steven Martens auch eine Abschiedsprämie in Höhe von 336.000 Euro.
Bild: Dirk Waem (belga)