Novak Djokovic hat als erster Tennisspieler der Profi-Geschichte zum fünften Mal die Australian Open gewonnen. Der Serbe setzte sich am Sonntag im Endspiel gegen den Schotten Andy Murray mit 7:6 (7:5), 6:7 (4:7), 6:3, 6:0 durch und feierte seinen insgesamt achten Titel bei einem Grand-Slam-Turnier.
Nach einem hochklassigen Finale über 3:39 Stunden nutzte der Weltranglisten-Erste vor 15.000 begeisterten Zuschauern in der Rod-Laver-Arena seinen zweiten Matchball. Im 24. Vergleich mit dem Olympiasieger war es der 16. Sieg für Djokovic und der fünfte nacheinander.
Für seinen Titel kassiert der 27-Jährige ein Preisgeld von umgerechnet rund 2,1 Millionen Euro. Murray kann sich mit 1,1 Millionen Euro trösten. In Melbourne bleibt er damit sieglos gegen seinen nur eine Woche jüngeren Kontrahenten. Wie schon 2011 und 2013 unterlag Murray dem am Ende stärkeren Djokovic im Endspiel. 2012 hatte er im Halbfinale verloren.
Zweieinhalb Sätze lang lieferten sich die Nummer eins und die neue Nummer vier der Welt ein Spektakel auf Augenhöhe. 72 Minuten dauerte der erste Satz, 80 Minuten der zweite. Die Entscheidung fiel jeweils im Tiebreak. In den Spielerboxen verfolgten Djokovic-Coach Boris Becker und Murray-Trainerin Amélie Mauresmo das Match mit angespannten Mienen.
Als der Serbe beim Stand von 3:3 im dritten Satz einen Breakball abwehrte, animierte er die Fans mit auslandenden Handbewegungen zu mehr Spektakel. Wenig später nahm er Murray das Aufschlagsspiel zum 5:3 ab - was der Wimbledonsieger von 2013 und US-Open-Champion von 2012 mit einem wütenden Schlägerhämmern quittierte. Beim Seitenwechsel fluchte er lauthals "So unnötig, so unnötig".
Im vierten Satz schwanden bei Murray dann die Kräfte, Djokovic erhöhte noch einmal Tempo und Aggressivität. Wirkte der Jung-Vater bei seinem mühsamen Halbfinalsieg gegen Titelverteidiger Stan Wawrinka noch unkonzentriert und körperlich labil, ließ er nun seinem Gegenüber keine Chance mehr. Nach nur weiteren 28 Minuten pustete er einmal kräftig durch und reckte beide Arme in die Höhe.
dpa/mh/km - Bild: Greg Wood/AFP