Der belgische Zehnkämpfer Thomas Van der Plaetsen ist an Krebs erkrankt. Dies gab der Junioreneuropameister von 2009 bei einer Pressekonferenz bekannt. Der 23-Jährige sah sich dazu gezwungen, an die Öffentlichkeit zu gehen, weil er zuvor in der Presse mit Doping in Verbindung gebracht worden war. Van der Plaetsen übte in diesem Zusammenhang harsche Kritik an der flämischen Anti-Doping-Agentur und an den Medien.
Er sei quasi dazu genötigt worden, mit seiner Krankheitsgeschichte an die Öffentlichkeit zu gehen, sagt Thomas Van der Plaetsen - eben weil man ihn mit Doping in Verbindung gebracht habe.
Alles begann mit einer Urinprobe. Am 3. September musste sich Thomas Van der Plaetsen einem unangekündigten Dopingtest unterziehen. Am Dienstag kam ein Brief mit dem Ergebnis. Der junge Leistungssportler fiel aus allen Wolken: man hatte das Schwangerschaftshormon HCG in der Probe nachgewiesen. Eine kurze Recherche ergab, dass HCG aber auch ein Krebsmarker sein kann; er sei also sofort zum Arzt gegangen. Mittwochnachmittag kam der Befund: Hodenkrebs! Noch bevor er seine Familie benachrichtigen konnte, stand er in der Presse schon wegen Doping-Verdachts am Pranger. Das seien sehr schwierige Stunden gewesen.
Der Dopingverdacht hat wohl den Krebsbefund erst möglich gemacht. Verbittert ist Van der Plaetsen aber darüber, dass die Sache überhaupt an die Öffentlichkeit gekommen ist. Sein Image sei dadurch wohl nachhaltig geschädigt. Hinzu komme, dass die flämische Anti-Dopingagentur ihn nicht ansatzweise über die mit HCG verbundenen Risiken informiert habe.
Bild: Eric Lalmand/epa