Michal Kwiatkowski hat für den ersten polnischen Sieg in der 87-jährigen Geschichte der Rad-WM gesorgt. Der Pole rettete am Sonntag bei der Rad-WM im spanischen Ponferrada nach 254,8 Kilometern einen Vorsprung von einer Sekunde auf den Australier Simon Gerrans und dem Spanier Alejandro Valverde ins Ziel.
Die Entscheidung fiel gut sechs Kilometer vor dem Ziel, als Kwiatkowski alleine ausriss. Der Fahrer von Omega Pharma-Quickstep nahm als Erster den Anstieg und ließ sich auch auf der Abfahrt nicht mehr abhängen.
Bei immer wieder einsetzenden Regen ging es am Sonntag auf den letzten fünf von 14 Runden richtig zur Sache. Zunächst sorgte die italienische Fraktion um Tour-de-France-Sieger Vincenzo Nibali für eine deutliche Tempoverschärfung. Dann ergriff der Deutsche Tony Martin die Initiative und zeigte eine starke Trotzreaktion, nachdem er am Mittwoch noch von Bradley Wiggins als Zeitfahr-Weltmeister entthront worden war.
Gut 60 Kilometer vor dem Ziel attackierte Martin und fuhr zwischenzeitlich einen Vorsprung von einer halben Minute heraus. Es wurden bereits Erinnerungen an die Vogesen-Etappe bei der Tour wach, als Martin in ähnlicher Weise einen beeindruckenden Sieg herausgefahren hatte. Doch die Konkurrenz passte diesmal auf. Nach 20 Kilometern an der Spitze musste Martin mit einem Lächeln im Gesicht sein Unterfangen einstellen.
dpa/km - Bild: Javier Soriano/AFP