Vaclav Pech ist Sieger der Barum-Rallye. Der Tscheche im Mini JCW S2000 gewann den achten Lauf zur Europameisterschaft mit 51,5 Sekunden Vorsprung auf den Deutschen Sepp Wiegand im Skoda Fabia S2000, der sich im Kampf um Rang zwei um nur 0,2 Sekunden gegen den Tschechen Tomas Kostka im Ford Fiesta durchsetzte.
Bei den Junioren gewann der Franzose Stéphane Lefebvre im Peugeot 208 R2. Gino Büx aus Malmedy (ebenfalls im Peugeot 208 R2) kam mit drei Minuten Rückstand auf Rang fünf. In der Gesamtwertung der Junior-EM macht Büx einen Platz gut und ist nun Dritter.
Wirklich zufrieden war der 24-Jährige aus Malmedy mit seiner Vorstellung in Tschechien nicht. Allerdings sieht er Fortschritte. "Im Vergleich zu Ypern haben wir uns weiterentwickelt, das spüren wir und das sieht man auch an den Zeiten. In Ypern waren wir 1,5 Sekunden pro Kilometer langsamer als die Schnellsten. Hier haben wir es unter die Sekunde geschafft, waren manchmal nur 0,7 Sekunden langsamer als die Spitze. Aber das reicht natürlich noch nicht! Wir müssen weiter hart arbeiten."
So sieht es auch der ehemalige Rallye- und Rundstreckenprofi Marc Duez, der als Coach fungiert und seine Erfahrung an Büx weitergibt. "Natürlich sind wir nicht zufrieden, das sind wir nie! Aber man muss bedenken: Es ist erst seine siebte Rallye überhaupt", erklärt Duez. "Gino muss noch viel lernen, aber er macht das gut. Generell sind wir zufrieden, er könnte allerdings einen Tick schneller sein. Aber Barum ist auch eine sehr schwierige und spezielle Rallye."
Gino Büx hatte Anfang des Jahres den Wettbewerb des Königlichen Automobilclubs gewonnen und war als absoluter Neuling direkt in die Junior-EM eingestiegen. "Jede Rallye ist für ihn neu, das ist nicht einfach, es gibt immer etwas zu lernen. Aber mit jeder Rallye wächst die Erfahrung im Auto, Fahrer und Beifahrer kennen sich immer besser, Automatismen entstehen. Nächster Schritt: Probieren, schneller und schneller zu sein. Das geht nicht von heute auf morgen!", erklärt Duez, der mit Tipps hilft, wenn es mal nicht läuft.
Einer der Tipps: Spaß im Auto haben, erklärt Gino Büx. "Wenn du keinen Spaß beim Fahren hast, angespannt bist und dich nur um dies und das sorgst, kannst du nicht schnell sein. Man muss lernen, die ganze Sache entspannt anzugehen und auch im Auto entspannt zu bleiben. Aber dieses Vertrauen kommt eben erst mit der Zeit."
"Wir haben die großen Lücken gefüllt. Zum Beispiel habe ich am Anfang nicht richtig gebremst oder in langen Kurven Geschwindigkeit verloren. Diese groben Schnitzer haben wir im Laufe der letzten Rallyes in den Griff bekommen. Ich merke also, dass ich auf den Azoren, in Irland und in Ypern schon eine Menge gelernt habe", sagt Büx, der mit Eric Borguet einen Beifahrer mit zwölf Jahren Erfahrung an seiner Seite hat. "Aber ich bin noch lange nicht am Ziel angekommen. Jetzt geht es an die vielen Kleinigkeiten. Und wenn wir die alle zusammenbringen können, werden wir dann auch gute Zeiten fahren."
"Die Basis ist gut, das Talent ist da. Was jetzt ansteht: Arbeit, Arbeit, Arbeit … und dann kommt der Rest von allein", ist sich Duez sicher.
Bild: Gregory Lenormand/DPPI