Um nur sieben Sekunden musste sich das BMW-Team mit dem Finnen Markus Palttala, der in Eupen wohnt, und den Deutschen Lucas Luhr und Dirk Werner geschlagen geben. Der BMW Z4 #77 hatte sich lange Zeit mit dem Audi #1 an der Spitze abgewechselt und lag nach dem letzten Boxenstopp vorne, konnte die Führung aber wegen technischer Probleme nicht verteidigen. Eine Viertelstunde vor Schluss zog der Audi vorbei.
"Die erste Reaktion war auf jeden Fall Enttäuschung. Wir haben den Sieg ein paar Minuten vor dem Ende verloren. Alle bei Marc VDS, alle Fahrer und alle Mechaniker, haben einen super Job gemacht. Ich bin stolz auf das ganze Team", erzählt Palttala nach der Siegerehrung. Die letzten vier bis fünf Stunden gab es elektronische Probleme. Unter anderen fielen ABS und Traktionskontrolle aus. "Alles nur Kleinigkeiten, aber dadurch haben wir 20 oder 25 Sekunden pro Stunde verloren. Es war also schon möglich, dieses Rennen zu gewinnen."
Aber nicht nur das Ende war nervenaufreibend, auch der Auftakt verlief durch eine Reihe von Unfällen äußerst turbulent. "Meine erste Stunde bin ich hinter dem Safety Car gefahren. Aber ich habe selbst keine Probleme gehabt und keine Unfälle gesehen, nur das Chaos danach. Ich glaube, das ist eine Kettenreaktion. Nach 20 Minuten Safety Car sind die Reifen kalt und die Leute übermotiviert, wenn die grüne Flagge kommt. Zwei Kurven später gibt es dann den nächsten Unfall ... es hat gedauert, aber am Ende haben alle daraus gelernt. Ich hoffe, dass alle Fahrer okay sind."
Zum 14. Mal war Palttala beim 24-Stunden-Rennen von Spa am Start. Rang zwei ist seine bislang beste Platzierung. "Ich wusste schon, dass ich das kann. Aber es ist immer gut, es auch zu zeigen. Besonders dieses Mal, denn im Team waren fünf Werksfahrer von BMW Motosport - und ich. Natürlich bin ich happy, dass ich neben all den Stars aus der DTM da oben gestanden habe."
Der zweite MarcVDS-BMW von Maxime Martin, Augusto Farfus und Jörg Müller war durch eine frühe Kollision weit zurückgefallen. Nachdem ein Hase ins Auto lief, war das Rennen für den BMW Z4 #66 dann engültig zu Ende.
Bild: Brecht Decancq