Der Audi #1 von Laurens Vanthoor/Markus Winkelhock/René Rast ist Sieger der 66. Ausgabe des 24-Stunden-Rennens von Spa. Lange hatten der WRT-Audi R8 LMS Ultra und der BMW Z4 #77 vom Team MarcVDS mit Lukas Luhr/Dirk Werner/Markus Palttala um die Spitze gekämpft. Ein technischer Defekt machte die Hoffnungen auf den ersten BMW-Sieg seit 1998 zunichte.
Die Entscheidung fiel in der Schlussphase. Nach dem letzten Boxenstopp setzte sich 38 Minuten vor Schluss erneut der Marc VDS-BMW an die Spitze, aber der WRT-Audi holte die 20 Sekunden Rückstand noch auf und zog nach einem packenden Duell 16 Minuten vor Rennende dann endgültig an dem BMW, der mit stumpfen Waffen kämpfte, vorbei.
Die Nacht und den Morgen über hatten sich die beiden Konkurrenten an der Spitze abgewechselt. Weil dann aber das ABS des BMW ausfiel, verlor die Nummer 77 pro Runde bis zu zwei Sekunden. Obschon Markus Palttala, Lukas Luhr und Schlussfahrer Dirk Werner in den letzten Stunden alles gaben und durch eine ausgefuchste Strategie von Teamchef Bas Leinders sogar mit einem Boxenstopp weniger auskamen – am Ende reichte es nur für Rang zwei.
Dreifachsieg für Belgien
Der Audi #1 beendete die 24 Stunden nach 527 Runden mit 7,077 Sekunden Vorsprung auf den BMW #77 und einer Runde Vorsprung auf den Audi #3 von Christopher Mies/Frank Stippler/James Nash, Teamkollegen der Sieger. Mit dem Belgian Audi Club Team WRT auf Platz eins und drei und dem BMW SportsTrophy Team Marc VDS auf zwei war das Podium fest in belgischer Hand. Für den Audi R8 ist es der dritte Sieg in vier Jahren.
Die Top fünf vervollständigen Stéphane Ortelli/Edward Sandström/Grégory Guilvert in einem dritten Audi #26 und der Mercedes SLS AMG #86 von Maximilian Buhk/Maximilian Götz/Jazema Jaafar.
Im Siegerauto waren am Ende nur noch zwei der drei Fahrer - die Deutschen Markus Winkelhock und René Rast - im Einsatz. Laurens Vanthoor, der den Audi #1 auf Startplatz 1 gefahren hatte, machten Magenprobleme zu schaffen. Nach einer schlaflosen Nacht ließ er sich die Feier auf dem Podium allerdings nicht nehmen.
Entwarnung nach schwerem Unfall
Gute Nachrichten gab es von dem Ferrari-Fahrer Marcus Mahy aus Neuseeland, der nach einer Kollision mit einem zweiten Ferrari am Samstagabend per Rettungshubschrauber in die Uniklinik von Lüttich geflogen worden war. Lange hatte es keine Informationen zu seinem Zustand gegeben, am Sonntagmittag kam die Entwarnung. Mahy sei bei Bewusstsein, teilte der Veranstalter mit.
Der Unfall hatte die fünfte Safety-Car-Phase ausgelöst – und das nach nur viereinhalb Stunden. Gegen 21:30 Uhr wurde das Rennen dann unterbrochen, damit der Helikopter an der Unfallstelle landen konnte. Nach dem Neustart etwa eine Stunde später beruhigte sich das Geschehen. In der Nacht und am Morgen ging das Safety Car noch zwei Mal auf die Strecke, die Unfälle verliefen aber alle glimpflich.
- Fotoalbum: 24-Stunden-Rennen von Spa
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Bild: Brecht Decancq