Nach einem reibungslosen Auftakt des 24-Stunden-Rennens von Spa haben sich die Ereignisse überschlagen. In den ersten drei Stunden gab es vier heftige Abflüge und vier Safety Car-Phasen.
Der fliegende Start um 16:30 Uhr lief nach Plan, auch die erste Rennrunde überstanden alle 61 Teilnehmer ohne Schwierigkeiten. In den ersten 90 Minuten gab es außer ein paar Drehern keine Zwischenfälle zu vermelden - bis auf einen Lenkungsschaden am Bentley #8. Nach einer Berührung mit einem anderen Auto musste der Bentley vom Team M-Sport, zu dessen Fahrern unter anderem Jérôme d'Ambrosio zählt, in die Box und ging erst sechs Runden später wieder auf die Strecke.
Bis dahin hatte der Audi R8 LMS Ultra #1 die Spitze verteidigt, auch auf Rang zwei und drei lagen nach anderthalb Stunden zwei Audi (#3 und #26) vor den beiden Z4 vom BMW Sports Trophy Team Marc VDS #77 und #66. In der Zwischenzeit waren alle Autos an der Box - als Letzter stoppte Maxime Martin im BMW #66, der die erlaubte Zeit von 65 Minuten fast komplett ausreizte.
Dann gab es den ersten heftigeren Unfall. Der Ferrari 458 Italia #100 schlug oben im Raidillon in die Reifenstapel ein und löste die erste Safety Car-Phase aus. Nach den Aufräumarbeiten wurde das Rennen wieder freigegeben - aber nur kurze Zeit, denn es gab direkt den nächsten Unfall. In der schnellen Blanchimont-Passage kam der McLaren #101 von der Strecke ab. Tim Mullen musste aus dem Auto geborgen und in die Klinik gebracht werden. Zum Zustand des Fahrers gab es lange Zeit keine Informationen, später kam aber die Entwarnung.
Zum zweiten Mal musste das Safety Car auf die Strecke - die meisten Teams nutzten die Phase für den zweiten Boxenstopp mit Fahrerwechsel - und beim Neustart gab es dann erneut einen Unfall. Der Raidillon wurde dem McLaren #15 des Teams Boutsen Ginion zum Verhängnis, Xavier Maassen im Mercedes SLS AMG #85 konnte nicht mehr ausweichen. Dadurch wurde die dritte Safety Car-Phase eingeläutet, in der Jörg Müller im BMW Z4 #66 in einen Ferrari rutschte und zur Reparatur an die Box musste.
An der Spitze lagen zu dem Zeitpunkt die drei Audi #3 #2 #1 vor dem BMW #77 und einem vierten Audi #26. Aber kaum waren die grünen Flaggen geschwenkt, gab es den vierten Unfall und die vierte Safety-Car-Phase - erneut nach der Raidillon-Kurve. Da vier Autos in den Crash verwickelt waren (der zweite von Boutsen Ginion McLaren #16, der Ferrari 458 Italia #50, der von Startplatz zwei ins Rennen gegangen war, der Aston Martin Vantage #107 und der Ferrari #458), dauerten die Aufräumarbeiten fast eine Stunde.
Von den ersten dreieinhalb Stunden hat das Feld damit praktisch zwei Stunden hinter dem Safety Car verbracht. Um 20:05 wurde das Rennen wieder freigegeben. An der Spitze lagen zu diesem Zeitpunkt vier Audi (#1 #3 #26 #2) vor Nico Verdonck im Mercedes #84 und Markus Palttala im BMW #77.
Bild: Brecht Decancq