Auf der Rennstrecke von Francorchamps steht mit dem 24-Stunden-Rennen dieses Wochenende einer der Höhepunkte des Jahres auf dem Programm. 61 Teams sind dieses Jahr dabei, elf verschiedene Autohersteller treten gegeneinander an – Audi, Bentley, Mercedes, Aston Martin, BMW, McLaren, Ferrari, Jaguar, Lamborghini, Nissan und Porsche.
Die größten Chancen auf den Sieg rechnen sich Audi, BMW und Vorjahressieger Mercedes aus. Das Qualifying der 20 Schnellsten ("Super Pole") gewann Laurens Vanthoor im Audi R8 LMS Ultra GT3 #1 vor dem Italiener Alessandro Pier Guidi im Ferrari 458 Italia #50 (Kategorie Pro-Am) und dem Niederländer Stef Dusseldorp im Mercedes SLS AMG #85.
Vanthoor fuhr eine Zeit von 2:18,710 Minuten, 13 Autos - von acht unterschiedlichen Marken - lagen innerhalb von einer Sekunde. "Ich habe nach meiner Runde gefragt: Und, was ist es geworden? Und sie haben mir gesagt: P1. Ich habe es nicht glauben wollen!", freute sich der Flame. Das Belgian Audi Club Team WRT schickt drei weitere Autos ins Rennen, darunter auch die Sieger der 24h du Mans: Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer im Audi R8 LMS Ultra GT3 #2.
Für den Deutschen André Lotterer ist es fast so etwas wie ein Heimspiel. "Es ist ein ganz besonderes Rennen für mich. Ich bin in Belgien aufgewachsen, mein Vater hatte ein Rennteam und als kleines Kind habe ich schon hier im Fahrerlager gespielt", erzählt Lotterer. "Auf der anderen Seite ist es das größte GT-Rennen der Welt, auf einer der schönsten Rennstrecken der Welt. Es ist ein bisschen wie Le Mans: mit sehr viel Atmosphäre und sehr viel Geschichte."
"Belgische Fans haben sehr viel Leidenschaft für den Motorsport. All dies zusammen ergibt, dass es einfach ein ganz besonderes Rennen ist. Außerdem habe ich hier noch nie gewonnen. Das soll sich dieses Jahr natürlich ändern", grinst Lotterer. Neben dem Belgian Audi Club Team WRT gelten Vorjahressieger HTP Motorsport (unter anderem Bernd Schneider/Harold Primat/Nico Verdonck im Mercedes SLS AMG #84) und das BMW Sports Trophy Team Marc VDS als Favoriten.
Einer der Fahrer bei Marc VDS ist der "Eupener Finne" Markus Palttala (BMW Z4 #77). „Ich liebe die Strecke in Spa, sie ist mein absoluter Favorit. Ich bin schon seit Beginn der GT-Ära ein Teil dieses 24-Stunden-Rennens. Mein erster Start war im Jahr 2000, jetzt bin ich zum 14. Mal dabei. Ich weiß also, welche Herausforderungen solch ein Marathon bereithält. Ich habe hier schon einen Klassensieg errungen, aber mein Traum ist der Gesamtsieg. Wir waren 2012 Vierter und haben das Rennen im vergangenen Jahr angeführt. Ich weiß also, dass wir in der Lage sind, zu gewinnen."
Die 24h de Spa zählen zur Langstrecken-Meisterschaft „Blancpain Endurance Series“. Für das 24-Stunden-Rennen gibt es doppelte Meisterschaftspunkte durch je eine zusätzliche Wertung nach sechs und nach zwölf Stunden. Gefahren in drei Kategorien: Pro Cup (drei Fahrer, nur Profis), Pro-Am Cup (vier Fahrer, Profis und Amateure) und Gentlemen Trophy (vier Fahrer, nur Amateure).
15 Belgier bei den 24h
Im Rennen um den Sieg (Kategorie Pro Cup) sind vier Belgier: Neben Laurens Vanthoor (Audi R8 LMS Ultra #1, Belgian Audi Club Team WRT) auch Jérôme d'Ambrosio (Bentley Continental #8, M-Sport Bentley), Maxime Martin (BMW Z4 #66, BMW Sports Trophy Team Marc VDS) und Nico Verdonck (Mercedes SLS AMG #84, HTP Motorsport).
In der Kategorie Pro-Am gehen sieben Belgier an den Start: Christian Kelders, Fred Bouvy und Vincent Radermecker (Audi R8 LMS Ultra #4, Belgian Audi Club Team WRT), Frédéric Vervisch (McLaren MP4-12C #15, Boutsen Ginion), Michael Schmetz (McLaren MP4-12C #16, Boutsen Ginion), Louis Machiels (Ferrari 458 #53, AF Corse) und Wolfgang Reip (Nissan GT-R Nismo #80, Nissan GT Academy Team RJN).
In der Gentlemen Trophy sind vier Belgier vertreten: Bernard Delhez und Michael Albert (Ferrari 458 Italia #41), Martin Van Hove(Ferrari 458 Italia #42), Stéphane Lémeret (Porsche 911 GT3-R #228, Delahaye Racing).
Bild: Brecht Decancq