WM-Gastgeber Brasilien hat am Freitagabend Kolumbien mit 2:1 (1:0) niedergekämpft, musste danach aber das bittere WM-Aus von Neymar verkünden. Der 22-Jährige muss wegen eines Wirbelbruchs vier bis sechs Wochen pausieren, teilte der Teamarzt der Seleçao, Rodrigo Lasmar, mit.
Neymar war in der 86. Minute nach einem Foul von Juan Zúñiga mit einer Trage vom Platz gebracht worden. Er weinte vor Schmerzen und wurde sofort in ein Krankenhaus gebracht.
In heller Aufregung verbreiteten die brasilianischen Reporter die Hiobsbotschaft im ganzen Land: «Neymar esta fora da copa!» - Neymar ist raus aus der WM. «Neymar hat einen Bruch des dritten Lendenwirbels», sagte Rodrigo Lasmar, einer der Mannschaftsärzte der Seleção.
Es sei keine ernsthafte Fraktur und auch keine schwierige Behandlung. Aber es werde einige Wochen dauern, bis Neymar seine volle Bewegungsfähigkeit wiedererlangt habe: «Er wird nicht binnen einer Woche genesen.»
Brasiliens bekanntester TV-Kommentator Galvão Bueno sprach von einer «Aggression» Zúñigas und einem «kriminellen Vorgang». Der Kolumbianer versicherte aber: «Als ich da reingegangen bin, habe ich an nichts Böses gedacht. Ich hoffe, dass er sich mit Gottes Hilfe wieder erholt.»
Zúñiga sei kein schlechter Kerl, meinte Brasiliens Kapitän Thiago Silva. «Ich kenne ihn aus der italienischen Meisterschaft. Was ich aber glaube, ist, dass es leichtfertig war», sagte Silva und räumte ein: «Wir sind sehr von Neymar abhängig, Neymar macht den Unterschied bei uns aus.»
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