Einen Tag nach seinem 27. Geburtstag war der vierfache Weltfußballer des Jahres erneut überragender Spieler der «Albiceleste» und schoss beim 3:2-(2:1)-Sieg seine WM-Tore drei und vier (3./45. Minute). Den dritten Treffer der in Porto Alegre von rund 40 000 frenetischen Fans unterstützen Argentiniern erzielte Abwehrspieler Marcos Rojo (50.).
Angreifer Ahmed Musa hatte mit einem Doppelpack (4./47.) zwischenzeitlich für Nigeria ausgeglichen. Der Afrikameister zog trotz der Niederlage ebenfalls in die Runde der letzten 16 ein. Damit tritt Argentinien am Dienstag in Sao Paulo an, für Nigeria geht es schon einen Tag vorher in Brasilia weiter.
Zumindest in den ersten Spielminuten schienen die bisher wenig überzeugenden Argentinier auf gutem Weg zu ihrer erste WM-Gala. In der Heimspiel-Atmosphäre von Porto Alegre, das nur rund 600 Kilometer von der heimischen Grenze entfernt liegt, gelang ihnen ein Start nach Maß. Nach einem Lattentreffer von Angel di Maria war Messi zur Stelle und schoss den Ball im Vollspann von Höhe des Elfmeterpunktes unhaltbar ins Tor. Doch die Freude der rund 40 000 argentinischen Fans im Stadion über den dritten WM-Treffer des Superstars währte nur wenige Sekunden.
Denn die Afrikaner, die als letztes Team im laufenden Turnier den ersten Gegentreffer kassierten, zeigten sich vom fulminanten Start des Gegners unbeeindruckt und schlugen eiskalt zurück. Mit einem sehenswerten Schuss von der seitlichen Strafraumgrenze ins lange Eck sorgte Nigerias Angreifer Ahmed Musa für das 1:1.
Damit war der Anfangsschwung des Tabellenführers der Gruppe F fürs erste dahin. Wie schon in der ersten Spielen gegen Bosnien-Herzegowina (2:1) und Iran (1:0) tat sich der WM-Mitfavorit aus Südamerika vor allem im Angriffsspiel schwer. Gute Torchancen waren deshalb Mangelware: Bis auf einen Fernschuss von di Maria (29.) und einen Messi-Freistoß war lange wenig zu sehen. Es passte ins Bild, dass der zweite Treffer aus einer Standardsituation resultierte: In der Nachspielzeit der erste Halbzeit nahm Messi bei
seinem Freistoßversuch Maß und traf in unnachahmlicher Manier zum 2:1.
Doch auch die zweite Führung war schnell dahin. Kurz nach Wiederanpfiff traf auch Musa zum zweiten Mal ins Netz. Der neuerliche Ausgleich schien die Südamerikaner aber diesmal eher zu inspirieren als zu lähmen. Für ihre nun couragiertere Vorstellung wurden sie schnell belohnt: Nach Ecke war Rojo zur Stelle und stellte die alte Führung wieder her. Im Gefühl des sicheren Achtelfinaleinzuges konnte es sich Trainer Alejandro Sabella leisten, Messi für kommende Aufgaben zu schonen. Begleitet von Ovationen der Fans wurde der Matchwinner in der 63. Minute ausgewechselt.
dpa/cr Bild: AFP