Nur ein Sieg hätte dem Team von Carlos Queiroz vor 48 011 Zuschauern die theoretische Chance auf ein Weiterkommen eröffnet.
Dies verhinderten der frühere Bundesliga-Torschützenkönig Edin Dzeko (23. Minute), Miralem Pjanic (59.) und Avdija Vrsajevic (83.) mit ihren Treffern, das erste Endrunden-Tor in Brasilien durch Resa Ghoochannejhad (82.) war nur ein schwacher Trost für die wieder früh gescheiterten Iraner.
Im Hotel standen bereits die gepackten Koffer, doch beim letzten Auftritt auf der Weltbühne des Fußballs zeigte sich das Team von Trainer Safet Susic noch einmal voll motiviert. Vor allem dank Dzeko demonstrierten die Bosnier endlich auch einmal im Abschluss bisher vermisste Qualitäten. Nachdem er in der Anfangsphase zwei Chancen etwas leichtfertig liegengelassen hatte (4./9.), fasste sich der frühere Wolfsburger in der 23. Minute ein Herz und überwand Irans Schlussmann Aliresa Haghighi mit einem Flachschuss aus 20 Metern. Mit Hilfe des Innenpfostens fand der Ball den Weg ins Tor.
Die Gelegenheit zum ersten iranischen Tor bei dieser WM-Endrunde verpasste direkt nach dem Anstoß Massud Schojaei (24.), dessen Schuss von der Unterkante der Latte ins Feld zurückprallte. Es blieb in der ersten Spielhälfte die einzige Torchance der Iraner, die sich erneut auf ihre stabile Defensive verließen und auf Konter lauerten, die meist vom früheren Wolfsburger Ashkan Dejagah inszeniert wurden. Doch einmal mehr fehlte der Queiroz-Elf in der Offensive die nötige Durchschlagskraft.
Bosniens Coach Susic, der im Vorfeld der Partie seinen Abschied nach viereinhalb Jahren im Amt angedeutet hatte, veränderte sein Team nach dem ernüchternden 0:1 gegen Nigeria auf fünf Positionen. Zu den Neuen in der Mannschaft zählte auch sein Neffe Tino Sven. Drei Minuten vor der Pause verpasste der von Dzeko freigespielte Vrsajevic mit einem Schuss aus spitzem Winkel die mögliche Vorentscheidung.
Am Spielverlauf änderte sich im zweiten Durchgang wenig: Die Bosnier kontrollierten weiterhin das Geschehen, Iran kombinierte bisweilen gefällig im Mittelfeld, kam aber nicht zum Torabschluss. Für die Entscheidung sorgte nach knapp einer Stunde Pjanic, der den Ball in abseitsverdächtiger Position aufnahm und Haghighi zum zweiten Mal überlistete. Das erste iranische WM-Tor seit 2006 durch Ghoochannejhad beantwortete Vrsajevic postwendend mit dem dritten Treffer für Bosnien.
dpa/cr Bild: AFP