Die FIFA hat schnell reagiert und das zeigt, dass der Vorfall ernst genommen wird. Kurz nach Mitternacht wurde offiziell die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen Luis Suarez bekanntgegeben. Bis 22:00 Uhr hatte der Fußball-Weltverband dem Spieler und dem nationalen Fußballverband von Uruguay Zeit gegeben, ihren Standpunkt darzulegen und auf die Vorwürfe zu reagieren.
Der Schiedsrichter hatte die mutmaßliche Beißattacke während des Spiels zwar nicht geahndet. Doch die FIFA hat durchaus die Möglichkeit, im Nachhinein Sanktionen zu ergreifen. Die Fernsehbilder zeigen, dass Suarez seinen italienischen Gegenspieler Giorgio Chellini offenbar in die Schulter gebissen hat.
Luiz Suarez ist ein Wiederholungstäter. Bereits 2010 im Trikot von Amsterdam und 2013 noch einmal als Spieler des FC Liverpool hat der Uruguayer seine Gegenspieler mit solchen Beißattacken tätlich angegriffen. Deshalb droht Suarez jetzt eine längere Sperre. Bis Samstag muss die FIFA eine Entscheidung treffen, denn am Samstag startet die WM ins Achtelfinale mit unter anderem der Begegnung Uruguay gegen Kolumbien. Höchstwahrscheinlich ohne Luis Suarez.
Doch es gibt auch andere Versionen der besagten Szene. Uruguays Kapitän Diego Lugano bestreitet, dass Suarez gebissen hat. Der Italiener Chiellini habe dem Schiedsrichter alte Narben gezeigt, die überhaupt nichts beweisen würden. "Das merkt doch jeder Blödmann", fügte Lugano hinzu. "Außerdem ist der Italiener eine Heulsuse. Das einzige Problem ist doch, dass die Italiener nicht verlieren können." Ob die uruguayische Delegation beim Disziplinarverfahren gegen ihren Superstürmer mit dieser Argumentation durchkommen wird, muss bezweifelt werden.
Bild: Yasuyoshi Chiba (afp)