Jenson Button ist neuer Formel-1-Weltmeister. Dem britischen Brawn-Piloten genügte der fünfte Platz beim Großen Preis von Brasilien zum vorzeitigen Titelgewinn.
Buttons Rivalen Sebastian Vettel und Rubens Barrichello können ihn beim Saisonfinale in Abu Dhabi nicht mehr einholen. Vettel wurde Vierter, Barrichello kam als Achter ins Ziel.
Für Button ist es in seinem zehnten Formel-1-Jahr der erste Titel. Sein Team Brawn GP sicherte sich die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft.
Podium: Webber - Kubica - Hamilton
Sieger beim vorletzten Grand Prix im Jahr wurde nach chaotischem Rennverlauf der Australier Mark Webber im Red-Bull.
In einem packenden Rennen wurde der polnische BMW-Sauber-Pilot Robert Kubica Zweiter, Lewis Hamilton fuhr im McLaren-Mercedes auf Rang drei.
Button gelang von Startplatz 14 eine grandiose Aufholjagd. Der Rennfahrer aus dem südenglischen Frome ist der zehnte britische Formel-1-Champion.
Der von der Pole Position gestartete Barrichello musste sich in seiner Heimat wieder einmal geschlagen geben und vergab damit die Möglichkeit, die WM-Entscheidung noch einmal zu vertagen.
Im Gesamtklassement hat Button damit 89 Punkte auf dem Konto. Vettel verbesserte sich mit nun 74 Zählern auf Rang zwei. Dritter ist nun Barrichello mit 72 Punkten.
Fragen an den neuen Formel-1-Weltmeister Jenson
Button
Wie groß ist die Erleichterung?
Es ist mehr als eine Erleichterung. Alle Erinnerungen, die guten und die schlechten, gehen dir durch den Kopf. Ein großartiger Start in die Saison, die letzten Rennen waren sehr stressvoll für mich. Es tat auch weh. Was wir aber erreicht haben nach diesem Winter ist außergewöhnlich. Es ist großartig, hier als Weltmeister zu sitzen. Ich habe es verdient. Ich war der beste in den bisherigen 16 von 17 Rennen. Ich bin Weltmeister. Das Rennen war das Beste, das ich in meinem Leben gefahren bin. Ich bin der Weltmeister, ich kann gar nicht aufhören, es zu sagen."
Wie war ihre Strategie mit Blick auf ihren Teamkollegen Rubens Barrichello?
"Ich wusste, ich musste Punkte auf Rubens aufholen. Es war ein erstaunliches Rennen. Ich habe alles getan, was ich tun konnte an diesem Wochenende. Ich wusste, der sechste Platz reicht."
Haben sie beim Aufstehen gedacht, dass sie es an diesem Tag schaffen?
"Ja. Ich wusste nicht, was Rubens tun würde. Aber ich wusste, ich kann um Platz sechs kämpfen. Das war unsere Strategie. Ich bin sehr glücklich. Nach der Qualifikation hab ich allerdings echt gegrübelt. Ich saß im meinem Raum. Ich war glücklich für Rubens und das Team über die Pole, aber ich habe mich schlecht gefühlt. Ich hatte dann ein paar Drinks und war bereit für heute."
Werden Sie nächstes Jahr mit BrawnGP den Titel verteidigen?
"Ich habe mit keinem Team ernsthaft wegen des nächsten Jahres gesprochen. Ich werde mit Brawn sprechen, wenn ich meinen Kater überwunden habe."
Vor einem Jahr waren Sie ohne Job, und nun sind Sie Weltmeister als Fahrer und mit dem Team ...
"Mit einem Team wie Brawn hier zu sitzen ist großartig. Es ist natürlich kein komplett neues Team. Das Team würde aber nicht existieren, wenn Ross nicht hier wäre. Für ihn die Fahrer- und Konstrukteursweltmeisterschaft zu gewinnen, ist außergewöhnlich. Er verdient eine Medaille."
dpa/km - Bild: epa