Der Brite Lewis Hamilton hat sich in Australien die erste Pole Position der neuen Formel-1-Saison gesichert. Sensationell kam Daniel Ricciardo im Red Bull bei seinem Heimspiel auf den zweiten Platz. Von Rang drei startet Nico Rosberg im zweiten Silberpfeil an diesem Sonntag in den Großen Preis von Australien.
Sebastian Vettel musste bei der Vergabe der besten Startplätze für den Saisonauftakt frustriert und tatenlos zusehen. Zum ersten Mal seit rund anderthalb Jahren schied der viermalige Weltmeister in einer Qualifikation vorzeitig aus. Ein Software-Problem sowie eine Gelbphase durch einen Abflug von Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen bremsten Vettel am Samstag im Albert Park von Melbourne ein.
Vettel wird nach Quali-Rang 13 zumindest eine Position in der Startaufstellung vorrücken, er profitiert von einer Strafversetzung des finnischen Williams-Fahrers Valtteri Bottas - was die neuerlichen Probleme mit dem Wagen und dabei der Software von Antriebslieferant Renault aber nicht lindert. "Er hatte praktisch keine Leistung. Das Auto war praktisch unfahrbar für Sebastian", sagte Teamchef Christian Horner: "Das müssen wir ändern. Mit so einem Auto kannst du ja nicht ins Rennen gehen."
Dass der RB10 nach einer desaströsen Vorbereitung generell rechtzeitig in Fahrt gekommen ist, bewies Ricciardo. Der 24-Jährige schaffte es in seinem 51. Versuch zum ersten Mal in die erste Startreihe. "Das ist natürlich toll fürs Selbstvertrauen", sagte Ricciardo, der vom B-Team Toro Rosso als Nachfolger für Landsmann Mark Webber geholt worden war. "Ich bleibe aber auch ruhig, es gibt keinen Grund, heute Party zu machen", unterstrich er.
Denn alle wissen: Die neuen Regeln mit der Spritbegrenzung, die neuen Reifen und dazu noch mögliche erneute Wetterkapriolen wie beim weitgehend regnerischen Qualifying können das erste von 19 Saisonrennen entscheidend beeinflussen. "Die Autos sind im Nassen schwer zu fahren", meinte Hamilton: "Das war echt hart bei diesen Bedingungen." Mit seiner 32. Pole zog er aber mit seinem britischen Landsmann Nigel Mansell gleich. "Unglaublich", betonte der vor Freude strahlende Mercedes-Pilot.
Zumindest etwas getrübter schaute sein Teamkollege rund 23 Stunden vor dem Großen Preis von Australien (07.00 Uhr MEZ) drein. "Der dritte Platz ist okay", befand Rosberg: "Im Trockenen wäre es leichter gewesen, auf den vielen weißen Linien droht das Auto auszubrechen."
Neben dem Vierfach-Champion Vettel erwischte es auch die beiden Ex-Weltmeister Jenson Button im McLaren und Räikkönen. Dessen Teamkollege Fernando Alonso reihte sich auf Platz fünf ein und meinte: "Wir müssen noch ein bisschen Speed finden."
Grand Prix von Australien - Startaufstellung
1. Startreihe:
1. Lewis Hamilton (England) Mercedes 1:44,231;
2. Daniel Ricciardo (Australien) Red Bull 1:44,548
2. Startreihe:
3. Nico Rosberg (Deutschland) Mercedes 1:44,595;
4. Kevin Magnussen (Dänemark) McLaren Mercedes 1:45,745
3. Startreihe:
5. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari 1:45,819;
6. Jean-Eric Vergne (Frankreich) Toro Rosso 1:45,864
4. Startreihe:
7. Nico Hülkenberg (Deutschland) Force India 1:46,030;
8. Daniil Kwjat (Russland) Toro Rosso 1:47,368
5. Startreihe:
9. Felipe Massa (Brasilien) Williams 1:48,079;
10. Jenson Button (England) McLaren Mercedes 1:44,437
6. Startreihe:
11. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari 1:44,494;
12. Sebastian Vettel (Deutschland) Red Bull 1:44,668
7. Startreihe:
13. Adrian Sutil (Deutschland) Sauber 1:45,655;
14. Kamui Kobayashi (Japan) Caterham 1:45,867
8. Startreihe:
15. Valtteri Bottas (Finnland) Williams 1:48,147 + 5 Plätze/Getriebewechsel;
16. Sergio Perez (Mexiko) Force India 1:47,293
9. Startreihe:
17. Max Chilton (England) Marussia 1:34,293;
18. Jules Bianchi (Frankreich) Marussia 1:34,794
10. Startreihe:
19. Marcus Ericsson (Schweden) Caterham 1:35,157;
20. Romain Grosjean (Frankreich) Lotus 1:36,993
11. Startreihe:
21. Pastor Maldonado (Venezuela) Lotus -;
22. Esteban Gutiérrez (Mexiko) Sauber 1:35,117 + 5 Plätze/Getriebewechsel
dpa/km - Bild: Saeed Khan/AFP