An der französischen Grenze, an den Flughäfen und in den Bahnhöfen: Überall werden die Kontrollen erhöht, um zu verhindern, dass die gewaltbereiten Fußballfans aufeinander losgehen. Offenbar ist die Gefahr groß, weil die Hooligans beider Clubs noch eine Rechnung offen haben: aus dem Jahr 1992. Damals hat Anderlecht im Achtelfinale des UEFA-Pokals gegen Paris Saint-Germain verloren. Danach war es zu Straßenschlachten mit vielen Verletzten gekommen. Dafür wollen sich die Pariser Hooligans jetzt offenbar rechen und haben angekündigt, dass es in Anderlecht hoch her gehen wird. Das befürchtet auch die Polizei.
Die Fans vom Pariser PSG sind nicht gewaltbereiter als andere Fans. 900 Anhänger reisen mit und werden sich das Spiel morgen im Stadion angucken. Da haben die Behörden auch Vorsichtsmaßnahmen getroffen: Die PSG-Fans werden mit Bussen bis ins Stadion eskortiert und dürfen nach dem Spiel nicht in die Stadt, sondern sofort auf die Autobahn Richtung Frankreich, unter Polizeischutz das Ganze. Um diese Menschen geht es gar nicht.
Die Hooligans haben gar keine Eintrittskarte, sie wollen allein nach Anderlecht kommen mit dem Ziel einen so genannten "Fight" zu organisieren, das heißt, um sich mit Hooligans vom RSC Anderlecht zu prügeln. Das Schwierige für die Behörden: Die Hooligans reisen unauffällig ein und die Treffen sind geheim, meistens wird sich per SMS verabredet, was es umso komplizierter macht.
Die Polizei will vor allen Dingen Präsenz zeigen. Das ist schon am Dienstag der Fall, also am Tag vor dem Spiel und das wird auch noch am Donnerstag so sein. 400 Beamte stehen dauerhaft zur Verfügung, sie können losgeschickt werden, sobald man Erkenntnisse über mögliche Prügeleien hat. Auch sind ein Hubschrauber und einige Wasserwerfer einsatzbereit. Das ist schon ein großes Aufgebot.
Anderlechts Bürgermeister hat eine Verordnung erlassen. Die gilt von Dienstag bis Donnerstag: Wer verdächtig aussieht und die öffentliche Ruhe stören könnte, darf vorübergehend festgenommen werden. Das gilt besonders für Menschen ohne Ticket. Die belgischen und französischen Behörden arbeiten Hand in Hand. Von den Ermittlern in Paris erhoffen sich die belgischen Kollegen einige Hinweise.
Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)