Das eigentümliche Regelwerk im belgischen Fußball hat einmal mehr für Irritationen und Diskussionen gesorgt. Da wurden etwa in den Lütticher Provinzklassen die ersten Tranchensieger gefeiert: Bleyberg holte sich am letzten Sonntag das erste Meisterschaftsdrittel in der 3. Provinzklasse D - aufgrund der höheren Anzahl Siege gegenüber Emmels (noch so eine Besonderheit). Unter der Woche machte der KFC Grün-Weiß Amel im Nachholspiel gegen die zweite Mannschaft aus Dison seine Hausaufgaben und durfte sich ebenfalls über das Ticket für die Endrunde freuen.
"Falsch", hieß es da aus berufenem Munde: Die Spieltage, die Ende August und Anfang September ausgetragen wurden, um möglichen Spielausfällen im Winter vorzubeugen, zählen gar nicht mit zur ersten Tranche. "Selber falsch", sagen die anderen: So war es früher, inzwischen wurde das Regelwerk aber geändert.
Und in der Tat, dem BRF liegt jetzt schwarz auf weiß ein Auszug aus dem Reglement vor, in dem die drei Meisterschaftsperioden der Saison 2013-2014 festgehalten werden. Und da gehören die Spieltage vom 22. August und vom 5. September eindeutig zur ersten Tranche.
Heißt im Klartext: Niemand muss den Tranchensieg wieder zurücknehmen, in Amel und in Bleyberg wurde rechtmäßig gefeiert.
Und auch beim FC Eupen will man das nun nachholen, nämlich bei der 2. Mannschaft, die in der 4. Provinzklasse I an der Spitze thront. Wenn es tatsächlich so sei, dass die ersten zehn Spiele gelten, dann habe man ja auch die Nase vorn nach dem 4:0 gegen Weismes - dank des besseren Torverhältnisses gegenüber dem punktgleichen Stavelot, das auch die gleiche Anzahl Siege aufweist. Angesichts der Unklarheiten haben man das nicht so richtig feiern können .
Ein weiteres beredtes Beispiel dafür, wie wenig nachvollziehbar das Regelwerk im belgischen Fußball ist - einem Außenstehenden kann man das sowieso nicht erklären.