In Europa haben sich der ehemalige Weltmeister Italien und der frühere Kontinental-Champion Niederlande als erste Fußball-Teams für die WM-Endrunde 2014 in Brasilien qualifiziert.
Damit stehen neben dem Gastgeber neun der 32 Teilnehmer fest: Australien, Iran, Japan, Südkorea, Italien, Niederlande, Argentinien mit Topstar Lionel Messi nach dem 5:2 gegen Paraguay in Asunción, Costa Rica und die USA.
Belgien war am Dienstag nicht im Einsatz. Beim nächsten Spiel in Kroatien am 11. Oktober hat Belgien die Chance, mit einem Unentschieden das WM-Ticket zu lösen.
Italien bricht Tschechien das Genick
Tschechiens Trainer Michal Bilek trat nach dem Scheitern zurück. Die Tschechen verloren in Italien 1:2 und verpassten die Endrunde. "Wir wollten uns unbedingt für die WM qualifizieren und haben es nicht geschafft", sagte Bilek. "Ich habe meine Mission nicht erfüllt und nehme deshalb meinen Hut." Ein Doppelschlag der Italiener binnen 180 Sekunden durch Giorgio Chiellini und Mario Balotelli machte in Turin aus dem 0:1 ein 2:1.
Bei den Iren warf Giovanni Trapattoni einen Tag nach dem 0:1 gegen Österreich in Wien das Handtuch. "Wir verlassen dieses Land mit Emotion, weil wir die irischen Fans verstehen", sagte der 74 Jahre alte Italiener in einer Erklärung des irischen Verbandes. Die Trennung sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt.
Bangen muss das "Mutterland": Die Engländer kamen in der Ukraine nur zu einem 0:0. Mit 16 Zählern führen sie die Gruppe H vor den Ukrainern und Montenegro (beide 15) an. Auch Polen (13) hat noch Chancen. In der Gruppe C ist Deutschland nach dem 3:0 gegen Gastgeber Färöer so gut wie durch. Um den Playoff-Platz kämpfen Schweden (1:0 in Kasachstan/17) und Österreich (14) nach dem 1:0 gegen Irland.
"Miese Vorstellung"
Louis van Gaals Niederländer quälten sich in Andorra zum 2:0. Robin van Persie (50./54.) machte den Erfolg der Niederländer und damit das Brasilien-Ticket perfekt. Dass der Sieg beim Fußballzwerg alles andere als berauschend zustande gekommen war,
interessiert van Gaal wenig. "Das ist erst der Anfang", sagte der 62-Jährige.
Die niederländischen Zeitungen bejubelten auf ihren in orange gefärbten Titelseiten zwar ebenfalls: "Das WM-Ticket ist da!" Doch am Tag nach der geglückten Qualifikation mischte sich in den Anflug von Oranje-Fieber auch Katerstimmung. Eine "miese Vorstellung", wütete "De Telegraaf" über das Spiel des Oranje-Teams.
Auch bei den Spielern wollte nach dem Pflichtsieg, zu dem Stürmerstar Robin van Persie beide Treffer beigesteuert hatte, keine
Partylaune aufkommen. Statt Oranje-Jubel waren ihre Gesichter rot. Schamesröte, stellten die Kommentatoren süffisant fest.
"Auf dem richtigen Weg"
Superstar Messi war erneut der Sieggarant für Argentinien. Mit zwei Treffern und einer Torvorlage überragte er beim 5:2 in Paraguay, mit dem sich der Weltmeister von 1978 und 1986 für Brasilien qualifizierte. "Wir sind auf dem richtigen Weg. Aber wir müssen noch besser werden, um die WM in Topform zu erreichen. Um Weltmeister zu werden, fehlt uns noch viel", sagte Messi.
Mit dem 2:0 gegen Mexiko erledigte die US-Auswahl ihre Pflicht und holte vorzeitig das Ticket. Trainer Jürgen Klinsmann war happy: "Das bedeutet mir sehr viel. Es ist nicht nur für die Spieler und unsere Fans ein besonderer Moment, sondern auch für uns Trainer."
Mit Feuerwerken und Freudenschüssen feierte Jordanien einen fast sensationell anmutenden Erfolg. In einem dramatischen Asien-Playoff setzte sich das Team in Taschkent mit 9:8 im Elfmeterschießen gegen Gastgeber Usbekistan durch und trifft nun in einer weiteren K.o.-Runde auf den Fünften der Südamerikagruppe - der Traum von der ersten Teilnahme des Königreichs an einer WM-Endrunde geht weiter.
dpa/km - Bild: Pascal Pavani (afp)