Knapp einen Monat vor der Weltmeisterschaft rollte eine neue Doping-Affäre auf die Leichtathletik zu. Neben den Sprint-Topstars Tyson Gay (USA) und Asafa Powell (Jamaika) sind auch die Olympia-Zweite von 2008 über 100 Meter, Sherone Simpson, sowie drei weitere ihrer jamaikanischen Landsleute positiv getestet worden. "Wir haben Probleme genug. Das ist ein Ärgernis für die WM", sagte ein Mitglied im Council des Weltverbandes IAAF. Spitzenleistungen würden nun mit noch mehr Zweifeln beäugt werden.
"Ich bestätige, dass eine Probe, die ich bei den nationalen Leichtathletik-Meisterschaften im Juni abgegeben habe, einen positiven Befund hatte", gab Powell in einer Erklärung zu. Ähnlich äußerte sich Sherone Simpson. Beide gaben auch bekannt, dass in ihren Proben das Doping-Stimulanzmittel Oxilofrin gefunden wurde. Der 30-jährige Powell versicherte, dass er "weder wissentlich noch vorsätzlich Ergänzungsmittel oder Substanzen eingenommen hat, deren Einnahme gegen Regeln verstoßen". "Ich habe niemals zuvor und auch jetzt nicht betrogen", sagte Powell.
Der US-Amerikaner Tyson Gay, der schnellste Mann in diesem Jahr über 100 Meter, war bei einer Trainingskontrolle am 16. Mai positiv auf eine verbotene Substanz getestet worden. Auch er beteuerte seine Unschuld. Die Anti-Doping-Agentur der USA (USADA) kündigte an, die Analyse der B-Probe in Kürze vorzunehmen. Gay galt als ernsthafter Herausforderer für Jamaikas Sprint-König Usain Bolt, für den der Weg zum WM-Gold nun frei zu sein scheint. Zuvor hatte bereits dessen Landsmann und Titelverteidiger Yohan Blake verletzungsbedingt passen müssen. Gay sagte schon vor Öffnung der B-Probe seinen WM-Start ab.
dpa/km - BIld: Archivbild: Thomas Lohnes (afp)