Thibaut Courtois, der 21-jährige Torwart von Atletico Madrid, hat eine perfekte Saison hinter sich. In Spanien gewann er den Zamora-Pokal als Keeper mit den wenigsten Gegentreffern. Mit der Nationalmannschaft kassierte er in den sieben WM-Qualifikationsspielen bislang nur zwei Tore.
Dass Kroatien gegen Schottland verloren hat, ist für Thibaut Courtois natürlich besonders wichtig. Für ihn war es ein gutes Spiel der Roten Teufel gegen Serbien, auch wenn die Serben noch einmal auf 1:2 herankommen konnten kurz vor Schluss.
Durch Selbstkritik noch besser werden, so lautet das Credo von Thibaut Courtois. Das Freistoßtor der Serben fiel durch einen Schuss in die Torwartecke: Wenn er stehen geblieben wäre, hätte er den Ball gehabt, das weiß Courtois. Doch die Videobilder des Freistoßschützen Kolarov vor dem Spiel hätten auf die andere Seite hingedeutet und auch Kompagny habe diese Ecke angegeben, deshalb habe er sich irritieren lassen. "Das wird mir nicht mehr passieren, daraus muss ich lernen", sagt Thibaut Courtois.
Viele Fans träumen jetzt schon von Brasilien. Doch Courtois tritt erwartungsgemäß auf die Euforie-Bremse, so lange die Qualifikation noch nicht gesichert ist.
Kurz nach dem Serbien-Spiel gab der Limburger bekannt, noch eine weitere Saison in Spanien bei Atletico Madrid bleiben zu wollen, denn so lange Petr Cech noch im Tor von Chelsea steht, so lange will er lieber bei Atletico Madrid bleiben, weil er dort sicher ist, zu spielen. Courtois gehört zwar Chelsea, wurde aber von den Engländern an Atletico ausgeliehen. "Um Torwart der Roten Teufel zu bleiben, muss ich spielen und nicht auf der Reservebank sitzen", sagt Courtois. Er habe in Madrid schon viel Erfahrung sammeln können, und das wolle er fortsetzen, nächste Saison mit Atletico auch in der Champions League.
Der Druck, der Stress für den 21-jährigen Limburger wird weiter steigen, doch davor hat er keine Angst.
Dank Volleyball unglaubliche Reflexe als Fußballtorwart
Thibaut Courtois hat nicht nur keine Angst, er hat auch das nötige Selbstbewusstsein. Er ist der Sohn von zwei Volleyballprofis. Der Vater spielte unter anderem bei Thimister und kennt Ostbelgien sehr gut. Als Jugendlicher hat Thibaut Courtois selbst intensiv Volleyball gespielt, was sich auf seine unglaublichen Reflexe als Fußballtorwart mehr als positiv ausgewirkt hat. Im BRF-Interview bedankte er sich denn auch bei Papa und Mama für diese Volleyball-Gene.
In der kommenden Saison könnte Thibaut Courtois zum weltbesten Torwart aufsteigen, falls alles klappt in der Champions-League, der spanischen Meisterschaft und der Weltmeisterschaft in Brasilien. Mit Bescheidenheit, aber auch mit viel Selbstbewusstsein ist er bereit, diese Ziele anzugehen.
Im Fußball ist alles möglich, warum nicht auch für Belgien bei einer Weltmeisterschaft. Nach dem Kapitän Vincent Kompagny, jetzt auch Torwart Thibaut Courtois: Die Roten Teufel haben Großes vor und haben auch keine Angst, darüber zu reden.
cr/wb - Bild: Bruno Fahy (belga)