Der Ostbelgier Yves Krauth hat im Rahmen des sogenannten "HandbikeBattle" die Weißseespitze erklommen. Dabei handelt es sich um einen Wettbewerb, bei dem sechs Reha-Zentren für Personen mit einer Querschnittslähmung gegeneinander angetreten sind. Für den Kelmiser Rollstuhlfahrer war die Herausforderung noch ein Stückchen größer, da er als Tetraplegiker nur einen Bruchteil der normalen Kraft in den Armen hat. Sieben Monate hatte sich der Kelmiser darauf vorbereitet.
Yves Krauth ging als letzter Teilnehmer des Wettbewerbs um 9:20 Uhr auf die Strecke, die Kaunertaler Gletscherstraße mit bis zu 18 Prozent Steigung. Dabei wurde er von einem ganzen Team begleitet. Es gab Momente, wo es nicht so gut lief: "Ich hatte den Blutdruck sehr tief und auch psychologisch einen sehr schweren Moment." Nachdem er dann etwas gegessen und vor allem auch getrunken hatte, wurde es besser. "Ich bin dann unter meiner normalen Geschwindigkeit gefahren und langsam ins Tempo gekommen, dann fühlte ich mich ganz gut."
Die letzten Steigungen vor Erreichen des Ziels hatten es mit 14 Prozent - und das bei Temperaturen um die 30 Grad dann auch noch mal in sich. "Man hatte richtig das Gefühl, man sieht eine Mauer vor sich", zeigte sich Yves Krauth beeindruckt. Nach sechs Stunden und dreißig Minuten war die Weißseespitze erklommen - und die Freude bei allen Beteiligten entsprechend groß. Von 150 Menschen wurden die Sportler empfangen.
"Man hat nur noch das im Kopf - sieben Monate lang - und dann kommt man oben an. Dieser kurze Moment ist die Bestätigung der Arbeit. Aber nicht nur für mich, auch für das ganze Team, das mitgefahren ist, den ganzen Staff, die Therapeuten", erklärt Yves Krauth im BRF-Interview. "Das sind Emotionen pur. Das kann man nicht beschreiben."
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