Der deutsche Meister FC Bayern München hat die Champions League gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes besiegte am Samstag im deutschen Finale in London Borussia Dortmund mit 2:1 und holte erstmals seit 2001 wieder den Titel in der Königsklasse. Die Dortmunder verpassten dagegen ihren zweiten Triumph nach 1997. Im Londoner Wembley-Stadion erzielte Arjen Robben in der 89. Minute den Siegtreffer. Zuvor hatte der Dortmunder Ilkay Gündogan per Foulelfmeter (68.) die erstmalige Münchner Führung durch Mario Mandzukic (60.) ausgeglichen.
Um 22:54 Uhr nahm Kapitän Philipp Lahm den "Henkelpott" aus den Händen von UEFA-Präsident Michael Platini in Empfang. Daniel Van Buyten, der das Spiel von der Bank verfolgt hatte, feierte den Sieg mit seinen Mannschaftskollegen. Matchwinner Robben war vor Glück fast sprachlos: "Das bedeutet mir sehr viel. Da sind so viele Emotionen, das ist unglaublich."
Die 86.298 Zuschauer im Stadion und geschätzte 300 Millionen vor dem TV sahen eine fair geführte Partie. Dabei war vom Münchner Dominanz-Fußball der vergangenen Wochen allerdings zunächst wenig zu sehen, den verkrampft beginnenden Bayern war vielmehr der enorme Druck nach den zuletzt verlorenen Finals anzumerken. Nationalkeeper Manuel Neuer wurde mehr gefordert als in jedem anderen Spiel der Saison und musste nach Gündogans Strafstoß erstmals nach 432 Minuten in der Königsklasse wieder einen Ball aus dem Netz holen.
Im vierten Finalduell zwischen zwei Clubs aus einem Land blieb für langes Abtasten keine Zeit. Die Borussia attackierte früh und ließ den Münchnern kaum Raum für einen kontrollierten Spielaufbau. Während der leicht favorisierte Meister Probleme hatte, in die Partie zu finden, setzte der Vize die ersten Akzente vor Manuel Neuer. In der 14. Minute lenkte der Nationaltorhüter einen 18 Meter-Schuss von Robert Lewandowski mit den Fingerspitzen über die Latte. Der Pole hoffte vergeblich darauf, den mit zwölf Toren führenden Cristiano Ronaldo noch von der Spitze der Champions League-Torjägerliste zu verdrängen.
Bis zum ersten Achtungszeichen des deutschen Rekord-Champions mussten sich die Bayern-Anhänger lange gedulden. In der 26. Minute gab es für Weidenfeller beim Kopfball von Mandzukic erstmals Arbeit. Danach verschoben sich die Kräfteverhältnisse auf dem Rasen allmählich. Während die Roten selbstbewusster wurden, gerieten die Gelben wenig später schon wieder in Bedrängnis. Als Arjen Robben auf der rechten Seite davonzog, erwies sich Weidenfeller wie schon in der gesamten Champions League-Saison als überragender Rückhalt seines Teams und blockte den Lupfer des Niederländers mit dem Körper ab (30.).
Lewandowski vergab zehn Minuten vor der Pause noch eine gute Gelegenheit für die Klopp-Elf, doch dies änderte nichts daran, dass der FC Bayern das Kommando übernommen hatte. In der 43. Minute blieb Weidenfeller auch in der zweiten Eins-gegen-Eins-Situation gegen Robben Sieger, als er den Schuss des Flügelflitzers mit dem Gesicht abwehrte. Nach Wiederbeginn gelang es Mats Hummels und seinen Nebenleuten zunächst wieder besser, die Offensive der Münchner in Schach zu halten.
Doch dann sorgte die bis dahin beste Aktion von Franck Ribéry für die Führung der Münchner. Robben nahm den Pass des Franzosen auf und spielte an Weidenfeller vorbei in die Mitte, wo Mandzukic keine Mühe hatte zu vollenden. Beim BVB kam nun vor allem über die Außen Blaszczykowski und Kevin Großkreutz zu wenig, dann brachte ein Tritt von Dante gegen Reus im Strafraum Schwarz-Gelb in die Partie zurück. Gündogan ließ Neuer vom Elfmeterpunkt keine Chance.
In den letzten 20 Minuten dominierten die Bayern gegen körperlich abbauende Dortmunder fast nach Belieben. Mit einer spektakulären Rettungstat verhinderte Dortmunds Neven Subotic das sicher scheinende 2:1 für die Bayern durch Thomas Müller (72.), dann traf Mandzukic das Außennetz (78.). Drei Minuten vor dem Ende hielt BVB-Keeper Roman Weidenfeller einen knallharten Schweinsteiger-Schuss, ehe Robben die Münchner 120 Sekunden später in den Fußball-Himmel schoss.
Von Heinz Büse, Klaus Bergmann und Arne Richter, dpa
Herzlichen Dank für diesen schönen Fussballabend. Herzlichen Glückwunsch an Jupp Heynkes und an Jürgen Klopp. Allerdings hinterlässt das Spiel auch einen faden Beigeschmack, an dem der Schiedsrichter massgeblich beteiligt war. Der spielentscheidende Frank Ribery hätte schon sehr früh, nach diesem Schlag ins Gesicht, die rote Karte sehen müssen. Aber auch für Dante hätte es nach dem Tritt in den Unterleib nicht nur Elfmeter sondern auch mindestens die zweite gelbe Karte geben müssen, was also gelb-rot bedeutet hätte. Wie sagte Oliver Kahn in der Halbzeitpause: "Es hat schon für weitweniger die rote Karte gegeben". Nicht auszudenken, wenn die Bayern zur Halbzeit nur noch mit 9 Mann auf dem Platz gestanden hätten.
Fairerweise muss man jedoch auch sagen, dass in der 2. Halbzeit das gleiche auch den BVB hätte treffen können. Jedoch, weder das Foul vom letzten Mann Hummels an Müller, noch der Nachtritt von Lewandowski auf den Fuss des Gegners wurden hier geahndet. Und Alle sprechen von einem "fairen" Endspiel.
Meines Erachtens hinterlässt dieses ansich schöne Spiel, durch die vorher genannten Vorkommnisse doch diesen oben erwähnten faden Beigeschmack. Eigentlich schade.
Das war eines Finales wert!!!
Nur der Parteiische hatte nicht´s auf dem Platz verloren.
Ein Armutszeugnis.
Dem Jupp gönne ich diesen Erfolg, sonst aber niemanden.
Der Dusel der Bayern ist wieder zurück.
Hoffentlich nur für dieses eine Spiel.
Gruß,
Werner Vomberg
Ich kann mich nur den obigen Kommentaren anschließen,Schiedsrichter war 2.klassig,Bayern einen Tick besser als der BVB!Gückwunsch nach München und Dortmund für ein wirklich spannendes Finale bis zum Schluß!Leider kann es nur einen Sieger geben!