Der italienische Radprofi Danilo Di Luca hat beim Giro d'Italia für den nächsten Dopingfall gesorgt. Wie die Organisatoren am Freitag auf ihrer Homepage mitteilten, wurde der Giro-Sieger von 2007 positiv auf das Blutdoping-Mittel EPO getestet. Daraufhin suspendierte der Rad-Weltverband UCI den 37-Jährigen vorläufig von der Italienrundfahrt, die am Sonntag endet. Zuvor war französische Radprofi Sylvain Georges vom Team Ag2R La Mondiale positiv auf Heptaminol getestet worden.
"Das ist eine große Dummheit, wir sind schwer enttäuscht", sagte Francesco Pelosi, Sprecher von Di Lucas Team Vini Fantini der Nachrichtenagentur dpa im Mannschaftshotel di Maro.
Kontrolleure hatten Di Luca überraschend am 29. April in seinem Haus aufgesucht und getestet. Sollte sich der Test in der B-Probe bestätigen, muss der italienische Radprofi mit einer lebenslangen Sperre rechnen.
Bereits des Dopings überführt
Di Luca war bereits einmal des Dopings überführt worden. Während der Italienrundfahrt 2009 wurde er positiv auf das Doping-Mittel CERA getestet und deshalb für zwei Jahre gesperrt. Die Sperre wurde allerdings nachträglich auf neun Monate reduziert, weil Di Luca mit den italienischen Anti-Doping-Behörden zusammengearbeitet hatte. Außerdem erhielt er nach seinem Giro-Sieg im Jahr 2007 eine dreimonatige Sperre aufgebrummt, weil er weiter Patient des mutmaßlichen Dopingarztes Carlo Santuccione gewesen sein soll.
Wie der Teamsprecher mitteilte, habe Di Luca gar nicht ins Konzept von Vini Fantini gepasst. "Doch der Teamsponsor hat darauf gedrängt, ihn aufzunehmen. Die beiden verbindet eine langjährige Freundschaft", berichtete Pelosi. Auch Teamchef Luca Scinto habe sich gegen Di Luca ausgesprochen, am Ende aber doch dem Drängen des Sponsors nachgegeben.
Auch der Manager des Sky-Teams äußerte sich bestürzt über die Doping-Nachricht. "Das ist natürlich eine riesige Dummheit. Da bleibt einem der Mund hoffen", sagte Dave Brailsford und fügte hinzu: "Es ist schade, dass die alte Generation nichts gelernt hat."
Kurz vor der Nachricht über die positive Doping-Probe Di Lucas hatten die Organisatoren mitgeteilt, dass die 19. Giro-Etappe wegen starken Schneefalls in den Dolomiten abgesagt worden ist. Für Sky-Teammanager Brailsford eine nachvollziehbare Entscheidung: "Jeder hätte bei diesen Witterungen die Etappe abgesagt."
dpa/jp - Bild: Eric Lalmand (belga)