Walloniemeister der Junioren im Straßenrennen ist Thomas Deruette vom VC Ardennes. Er gewann nach 102 Kilometern im Sprint gegen Robin Bleus (Libramont-Chevigny). Deruette legte die neun Runden durch Rocherath, Krinkelt und Wirtzfeld in 2:54 Stunden zurück. Hinter Deruette und Bleus wurde Antoine Loy (Peruwelz-Bury) Dritter (+18").
Martin Palm aus Krinkelt (auch VC Ardennes) kam mit 27 Sekunden Rückstand als Elfter ins Ziel, direkt hinter dem zweiten großen Favoriten Rémy Mertz. "Ich bin schon ein bisschen enttäuscht", gab der Lokalmatador zu.
"Es war das erste Mal, dass ich ein Heimrennen gefahren bin, und dann werde ich nach 50 Kilometern abgehängt. Ich war einfach über meine Touren gegangen, dann braucht man 10-20 Kilometer, bis man wieder dahinter ist", schildert Martin Palm im Interview mit Sporttreff BRF. Der 17-Jährige hatte letztes Wochenende wegen einer Erkältung pausieren müssen und war noch nicht hundertprozentig fit. "Aber das will man doch nicht auf sich sitzen lassen, vor dem eigenen Publikum abgehängt zu werden. Dann kämpft man bis zum Ende."
Auf den ersten drei Runden bildete sich eine Ausreißergruppe, die zur Hälfte des Rennens aber vom Peloton wieder geschluckt wurde. In der sechsten Runde setzten sich dann Thomas Deruette und Robin Bleus an die Spitze. Auch wenn der knapp zweiminütige Vorsprung in der letzten Runde auf zehn Sekunden schmolz, konnte die Verfolgergruppe um Martin Palm und Rémy Mertz das Loch nicht mehr ganz zufahren.
Mertz und Palm fuhren auf den Rängen zehn und elf ins Ziel. "Die letzte Runde war richtig hart. In der starken Steigung hat Mertz probiert, anzugreifen. Da habe ich auf die Zähne beißen müssen, um dran zu bleiben. Danach habe ich versucht, mich etwas auszuruhen und im drittletzten Berg anzugreifen, aber die Kraft war nicht mehr da", so der Lokalmatador.
"1650 Höhenmeter auf 102 Kilometern: Bei den Profis könnte man das eine Bergetappe nennen. Es sollte eine Strecke für den besten Fahrer sein", erklärte Veranstalter Viktor Palm. Der Vater von Martin und Debütantin Eva-Maria war im März kurzfristig eingesprungen, da sich keine Organisatoren gefunden hatten. Bei der äußerst anspruchsvollen Strecke hatten nach zwei Dritteln des Rennens bereits die Hälfte der 78 Starter aufgegeben. Durch das hügelige Profil lag die Durchschnittsgeschwindigkeit nur bei 35 km/h.
"Ich bin zufrieden, dass der Wettergott ein Einsehen mit uns hatte. 15 Grad und Sonnenschein, heute Morgen beim Aufbau sah es noch ganz anders aus. Ich habe mir die Finger fast abgefroren, bei drei Grad und Regen. Was soll man da sagen? Es hat alles geklappt", zog Palm eine positive Bilanz des Tages. Und auch der Montag verlief positiv für Familie Palm: Eva-Maria kam als U17-Fahrerin beim Elite-Frauenrennen Cologne-Classic in Köln-Longerich auf Platz zehn!
Bilder: BRF