Für die kommende Tour de France hat ihn die Teamleitung als Co-Kapitän in die zweite Reihe beordert. Beim 96. Giro d'Italia manövrierte sich Bradley Wiggins selbst in diese Position. Nach seinem enttäuschenden Zeitfahren am Samstag ist der Toursieger und Zeitfahr-Olympiasieger aus Kilburn wider Erwarten nicht mehr der heiße Kandidat auf den Gesamtsieg in Italien.
Nach 170 Kilometern gewann am Sonntag der Russe Maxim Belkow im Alleingang die neunte Etappe. Etappenzweiter mit 44 Sekunden Rückstand wurde der Kolumbianer Carlos Betancur, vor seinem Landsmann Jarlinson Pantano. Bester Belgier war Francis De Greef auf Platz 35.
Wiggins hatte auch am Sonntag Probleme auf der regennassen Abfahrt vom Vetta le Croci und musste zwischenzeitlich unter großen Mühen einen Minuten-Rückstand auf die Nibali-Gruppe zufahren. Die komplette Sky-Mannschaft half ihm dabei. Das Ziel erreichte er zeitgleich mit Nibali und dem Zweitplatzierten im Gesamtklassement, Cadel Evans (Australien).
In der ersten Giro-Woche hatte Wiggins durch Stürze und Defekte bereits 1:41 Minuten verloren, und das Einzelzeitfahren am Samstag brachte nicht die große Wende zum Guten. Der erste Giro-Ruhetag an diesem Montag nützt dem 33-Jährigen vielleicht zu Besinnung. In der Gesamtwertung steht nun Vincenzo Nibali an der Spitze - zum zweiten Mal nach 2010 hatte er sich nach seinem überraschenden vierten Rang im Zeitfahren das Rosa Trikot geholt.
Nach dem neunten Tagesabschnitt rangiert Wiggins weiter auf Rang vier mit 1:16 Minuten Rückstand auf Lokal-Matador Nibali. Die ganz großen Giro-Tage des Spitzenreiters aus Sizilien sollen noch kommen, wenn es in der letzten Woche in die Dolomiten geht.
dpa - Bild: Luk Benies (afp)