Die "Große Alte Dame" des italienischen Fußballs bleibt die unangefochtene Regentin in der Serie A. Am viertletzten Spieltag verteidigte Juventus mit einem 1:0-Heimsieg gegen US Palermo vorzeitig seinen Meistertitel und krönte damit eine grandiose Saison.
In der ausverkauften Juve-Arena schoss Arturo Vidal am Sonntag per Elfmeter in der 59. Minute das Tor für die klar überlegenen Hausherren. "La Vecchia Signora" machte bereits den 29. "Scudetto" perfekt. Damit hat der italienische Rekordmeister nach dem Zwangsabstieg in Folge des Liga-Manipulationsskandals 2006 wieder zu alter Klasse zurückgefunden.
Zehntausende Tifosi bejubelten ihre Mannschaft im Stadion und in der Turiner Innenstadt. Dort verwandelten die Juve-Anhänger Straßen und Plätze in ein weiß-schwarzes Fahnenmeer. Wie im vergangenen Jahr hatten die "Bianconeri" den Tifosi versprochen, den Titelgewinn direkt im Anschluss an das Spiel mit einer Fahrt im offenen Bus durch das Zentrum der piemontesischen Hauptstadt zu feiern.
Die Turiner marschierten souverän Richtung Titel: Mit nur vier Saison-Niederlagen blieben die Piemonteser unantastbar. Die Abwehr vor dem italienischen Nationaltorhüter Gianluigi Buffon war mit nur 20 Gegentreffern die mit Abstand beste der Liga. Seit der geniale Regisseur Andrea Pirlo vor zwei Jahren von Milan zu Juve gewechselt ist, spielen die Turiner noch kreativer, unberechenbarer und gefährlicher.
"Dieser Meistertitel war verdient herausgespielt", betonte Kapitän Buffon. Im vergangenen Jahr habe Juves Kampfkraft und der unbedingte Wille zum Comeback noch den Ausschlag gegeben, diesmal habe sein Team auch spielerisch dominiert. Und die Titelverteidigung soll nur der Anfang für eine Erfolgsära werden. Dafür will der Club der Agnelli-Dynastie Trainer Conte trotz der von ihm geforderten Gehaltserhöhung auf fünf Millionen Euro pro Jahr halten und weitere Stars verpflichten. Juve denkt ernsthaft über die Verpflichtung des schwedischen Superstürmers Zlatan Ibrahimovic nach.
Von Bernhard Krieger, dpa - Bild: Giuseppe Cacae (afp)