Die deutsche Fußball-Bundesliga verabschiedet sich von der bedauernswerten SpVgg Greuther Fürth und heißt Eintracht Braunschweig nach 28 langen Jahren wieder willkommen. Die Franken stehen nach dem 31. Spieltag der Jubiläumssaison als erster und zu Hause immer noch siegloser Absteiger fest, die Niedersachsen machten den Aufstieg am Freitag in Ingolstadt perfekt.
Und die Bayern? Sind und bleiben unersättlich. Das 1:0 der Münchner gegen den SC Freiburg war der 20. Sieg dieser Spielzeit ohne Gegentor - Rekord. Und noch eine Bestmarke fiel: Mit dem Dreier gegen die Breisgauer erhöhte das Starensemble des scheidenden Trainers Jupp Heynckes sein Punktekonto auf 84 - schon jetzt drei mehr als Rivale Borussia Dortmund in der Vorsaison.
"Das haben wir angestrebt", kommentierte Trainer-Guru Heynckes, der zudem den 50. Erstligaerfolg seit seiner Rückkehr zum Rekordmeister im Sommer 2011 feierte. B-Elf hin oder her: Die Bayern sind ohne jede Einschränkung das Nonplusultra des deutschen Fußballs. Auch der entthronte Titelträger Dortmund leistete sich beim 2:1 in Düsseldorf den Luxus einer XXL-Rotation. Jürgen Klopp wollte, genau wie Heynckes vor dem Münchner Auftritt in Barcelona, nichts riskieren vor dem Halbfinal-Rückspiel in der Königsklasse bei Real Madrid.
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke stichelte, vielleicht auch wegen des Wechsels von Mario Götze an die Isar und des eventuell noch folgenden Transfers von Robert Lewandowski, gegen den Konkurrenten: "Es wurde ja wochenlang gesagt, dass es nur einen Club gibt, der rotieren kann und trotzdem die Spiele gewinnt. Aber auch wir haben Spieler, die dann ihren Mann stehen."
Andernorts ist diese Eigenschaft mehr denn je gefragt. Bremen steht nach dem umstrittenen Foulelfmeter-0:1 in Leverkusen, wo Rudi Völler und Co. für die Champions League planen können, schon seit zehn Spielen ohne Sieg da. Fortuna Düsseldorf verlängerte die Negativserie mit der Niederlage gegen Dortmund auf neun Partien. Die Gefahr wächst: Werder hat nur noch zwei Zähler Abstand auf den Relegationsplatz, der FC Augsburg zog mit dem 3:0 gegen Stuttgart nach Punkten mit Düsseldorf gleich.
Im Braunschweig war am Wochenende erstmal feiern angesagt. Mehr als 10.000 Menschen bereiteten dem Team bei der Rückkehr aus Ingolstadt einen ohrenbetäubenden Empfang. "Ole, Ole", und "Nie mehr 2. Liga, nie mehr", schallte es der Mannschaft entgegen, als der Bus am Samstag um 16.45 Uhr vor dem Stadiontor hielt und Trainer Torsten Lieberknecht und die Profis vor die proppevolle Südtribüne traten.
Von Dietmar Fuchs, dpa - Bild: Christof Stache (afp)