Nico Rosberg hat sich zum zweiten Mal in seiner Formel-1-Karriere die Pole Position gesichert und dabei Sebastian Vettel auf den zweiten Platz verwiesen. Der deutsche Mercedes-Pilot, der im vergangenen Jahr von seiner Premieren-Pole in China auch seinen bislang einzigen Sieg gefeiert hatte, verwies am Samstag in der Qualifikation zum Großen Preis von Bahrain Dreifach-Weltmeister Sebastian Vettel auf den zweiten Rang. "Ich bin natürlich super happy. Der erste Platz ist gigantisch", sagte Rosberg mit breitem Grinsen.
Vorjahressieger Vettel war satte 0,254 Sekunden langsamer als sein deutscher Rivale. Mit Rang drei musste sich der dreifache Sakhir-Sieger Fernando Alonso zufriedengeben.
Hamilton muss fünf Plätze zurück, Webber drei
Rosbergs Teamkollege Lewis Hamilton, der vor einer Woche in China auf Pole gefahren war, landete auf dem vierten Rang. Allerdings muss der Ex-Weltmeister aus Großbritannien fünf Plätze zurück. In seinem Silberpfeil hatte vor Ablauf der Frist von fünf Rennwochenenden das Getriebe gewechselt werden müssen. Der eigentlich fünftplatzierte Mark Webber rückt im zweiten Red Bull wegen einer Vorstrafe aus dem Rennen in Shanghai drei Positionen zurück. Dadurch darf Adrian Sutil vom sechsten Rang an diesem Sonntag in den vierten WM-Lauf starten.
An der Spitze sorgte ein anderer Deutscher für Furore. Rosberg war für WM-Spitzenreiter Vettel und den WM-Dritten Alonso außer Reichweite. "Selbst mit einer perfekten Runde wäre Nico heute nicht zu schlagen gewesen", sagte Vettel anerkennend und gratulierte seinem Bezwinger, nachdem Vettel zwei der bisherigen vier Poles in diesem Jahr geholt hatte. "Diese Runde, die er da rausgezaubert hat, das war eine Höchstleistung", sagte Team-Aufsichtsratschef Niki Lauda und zog die Kappe. "Das war eine Megarunde", betonte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.
Doch Achtung! "Wir sind in einer starken Position für das Rennen", betonte der drittplatzierte Alonso - denn sein brasilianischer Teamkollege Felipe Massa rutschte durch die Versetzungen sogar auf den vierten Platz vor und wird neben dem Bahrain-Gewinner von 2005, 2006 und 2010 starten.
Mit seinem vierten Sieg auf dem 5,412 Kilometer langen Kurs könnte Alonso Vettel gegebenenfalls von der WM-Spitze verdrängen. Vor dem vierten WM-Lauf liegt der Champion von 2005 und 2006 neun Punkte zurück. Nur drei fehlen Kimi Räikkönen. Der Finne, Auftaktsieger in Australien, wird aber nur von Position acht starten.
Vor Formel-1-Rennen: Proteste in Bahrain
Einen Tag vor dem Formel-Eins-Rennen protestieren am Samstag in Bahrain erneut Tausende Menschen für mehr Demokratie und Menschenrechte. Dabei kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei, als Anhänger der radikalen Organisation "Bewegung des 14. Februar" versuchten, den Perlenplatz in der Hauptstadt Manama zu besetzen. Die Menschen forderten außerdem, das geplante Rennen doch noch abzusagen.
Der Perlenplatz gilt als Ausgangspunkt der Demokratiebewegung in Bahrain, die sich seit Februar 2011 für Reformen in dem autoritär regierten Golfstaat einsetzt.
dlf/dpa/sd - Bild: Tom Gandolfini (afp)