Das Ostbelgien-Derby der 3. Volleyball-Division in Kelmis hat der VBC Lommersweiler gewonnen. Lommersweiler setzte sich mit 3:2 Sätzen gegen Calaminia durch.
Dabei war Kelmis mit 2:0 Sätzen in Führung gegangen (25:21 und 25:22). Auch im dritten Satz sah es zunächst danach aus, als ob den Kelmisern die Revanche für das Hinspiel gelingen sollte, ehe Lommersweiler diesen Durchgang mit 25:20 zu seinen Gunsten entscheiden konnte.
Richtig spannend wurde es dann im vierten Satz, als es beim Stand von 24:23 einen Matchball für die Gastgeber gab. Die Gäste aus Lommersweiler retteten sich aber mit einem 27:25 in den fünften und entscheidenden Satz. Der Tie-Break sah zunächst nach einer klaren Angelegenheit für Lommersweiler aus. Kelmis schaffte es dann aber noch, gleich fünf Matchbälle abzuwehren, musste sich jedoch beim sechsten geschlagen geben (14:16).
Die Tabellensituation an der Spitze der 3. Division bleibt unverändert. Lommersweiler ist gemeinsam mit Soumagne der erste Verfolger des Spitzenreiters aus Marchin, während Kelmis sich auf dem vierten Rang in der Serie von seinen Aufstiegsambitionen verabschieden kann.
Marc Trost: Werden Antrag stellen
"Unser Problem ist: Wir geben zu schnell auf. Dann geht aber ein Ruck durch die Mannschaft und wir haben gesehen, ein Mann alleine - wie der Trainer - der macht es auch nicht aus, der kocht auch nur mit Wasser. Wir sind wieder zurückgekommen", erklärt der Lommersweiler Kapitän Jürgen Cornely. "Im ersten Satz bekamen wir ja gar nichts auf die Reihe, haben zu viele Fehler gemacht. Im dritten und vierten Satz hat uns dann Sven Anton Probleme gemacht. Er ist schon ein super Spieler, macht immer zu 90 Prozent den Punkt, aber wir hatten ihn doch im Griff."
Lommerweiler hat einen Lauf - hat Soumagne zu Hause geschlagen, Marchin zu Hause geschlagen und jetzt auch Kelmis. "Wir können uns momentan nur selbst schlagen. Wir haben von der Tabelle her ein einfaches Restprogramm und ich weiß auch nicht, wohin das führen soll", will Cornely nicht an Aufstieg denken. "Ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht, weil die Saison noch bis Mitte April geht. Erst dann wird die Rechnung gemacht. Und wenn es eben sein soll, müssen wir eben in den sauren Apfel beißen."
Marc Trost, der Präsident des VBC Lommersweiler, ist sehr zufrieden: "Ja, das muss man sein. 2:0 hinten, die Kelmiser waren uns eigentlich in den ersten zwei Sätzen überlegen. Danach hat unsere Mannschaft wirklich Charakter gezeigt und die nächsten drei Sätze gewonnen. Was will man mehr! Sie haben wirklich Moral bewiesen und gekämpft, das Spiel an sich war nicht gut."
Nach den drei gewonnenen Spitzenspielen ist der Aufstieg doch wieder Thema. "Die Lust ist da, aber es muss nicht sein. Es bleiben noch vier Spiele, wir können immer noch schnell eins verlieren. Das wird ein schwieriges Spiel zu Hause gegen Gembloux und dann schauen wir mal was wird. Wir stellen einen Antrag bei der DG und der Gemeinde und wir kriegen die Halle vielleicht so schnell vergrößert, wie die AS Eupen ihr Stadion, dann müsste das ja klappen!"
Sven Anton: Das Leben geht weiter
Calaminia-Spielertrainer Sven Anton sah die Niederlage ganz nüchtern. "Das Leben geht weiter, das ist Sport. Einer gewinnt, einer verliert. Wir hätten das Ding zu machen können, wir haben es nicht geschafft und demzufolge hat Lommersweiler gewonnen. Jeder macht mal einen Fehler - das macht denn sechs Fehler und so einen Satz kannst du nicht mehr gewinnen. Wenn du gar nicht auswechseln kannst, musst du viel miteinander reden. Das kostet auch wieder Energie."
"Lommersweiler hat verdient gewonnen und wir haben unverdient verloren. Wenn man Sch... an den Pfoten hat, dann hat man Sch... an den Pfoten. Hier ist leider kein Wasserhahn ... Wir würden gerne aufsteigen, aber jetzt wird es wohl nichts mehr." Sven Anton spielte vor zehn Jahren in der deutschen Bundesliga. "Das ist ja schon Jahre her. Kelmis hat mich angerufen und gesagt: Wir wollen hier was aufbauen, wir wollen versuchen, nach oben zu kommen und ich habe mich bereit erklärt, zu helfen. Da habe ich Spaß dran und das werde ich auch gerne weiter machen. Wir müssen bloß ein paar Neuzugänge nach Kelmis ziehen. Glück muss man sich erarbeiten."