Mehrere Zeugen behaupten, dass Philippe Gilbert gedopt haben soll. In seiner Zeit beim Lotto-Rennstall sei er vom Mannschaftsarzt Jan Mathieu mit Kortison versorgt worden, sagte ein Fahrer der niederländischen Zeitung NRC Handelsblad (Samstag).
Der Fahrer, der anonym bleiben will, hat die Information nach eigenen Angaben aus erster Hand - vom Teamarzt selber. "Jan Mathieu hat mir Kortison beschafft und mit erzählt, dass er das auch für Gilbert tue", so der Fahrer. "Jan gab immer damit an, dass er auch einen Teil zu den Siegen von Philippe Gilbert beigetragen habe."
Philippe Gilbert, der heute für den Rennstall BMC fährt, wies die Vorwürfe schriftlich zurück. "Ich habe meinen Beruf immer ernsthaft und so gut wie möglich ausgeübt. Ich habe vor, während und nach meiner Zeit bei Lotto große Erfolge eingefahren. Das sagt doch alles."
Auch Mannschaftsarzt Mathieu wehrte sich gegen die Vorwürfe. "Hand aufs Herz: Ich habe ihm ein Mal Kortison verschrieben, um eine Verletzung zu behandeln. Das war zu 100 Prozent legal", sagte Mathieu der RTBF. "Ich bin stolz, mit Philippe Gilbert zusammen gearbeitet zu haben. Ich verstehe nicht, weshalb jemand solche Geschichten erzählt."
Letzte Woche war herausgekommen, dass mehrere Radprofis sich mit gefälschten Rezepten Kortison besorgt haben sollen. Das Mittel dient als Entzündungshemmer, kann aber nach Angaben der Fahrer auch als Doping-Mittel eingesetzt werden. Ohne Rezept ist Kortison im Radsport verboten.
belga/km - Archivbild: Peter Deconinck (belga)