Die Partie war an Spannung und Dramatik nicht zu überbieten: Rote Karte für M'Bokani, Tor von Jelle Vossen und am Ende der Gleichstand von 1:1 nach zweimal 90 Minuten. Auch die Verlängerung brachte trotz einiger Torchancen keine Entscheidung. Also Elfmeterschießen: Und das hatte es in sich.
Oft entscheiden die Torhüter den Elfmeterkrimi, und so war es auch diesmal, aber anders: Der ungarische Torwart von Racing Genk, Laszlo Köteles, verwandelte den entscheidenden Penalty zum 7:6 für Genk, nachdem er zuvor keinen einzigen Elfmeter gehalten hatte. Der Tormann von Anderlecht, Silvio Proto, hingegen, konnte drei Elfmeter abwehren, doch beim Stand von 6:6 verschoss er selbst seinen Penalty, indem er den Ball weit über das Tor schoss. Insgesamt 20 Elfmeter waren bei diesem Elfmeterschießen nötig, um den Gewinner zu ermitteln. Da immer ein anderer Spieler schießen muss, waren am Ende also auch die Torhüter dran und mussten nicht nur abwehren, sondern auch selbst verwandeln.
Racing Genk fast vor Pokalgewinn
Racing Genk steht damit im Finale und schon fast vor dem Pokalgewinn, nach diesem Sieg im vorgezogenen Endspiel gegen Anderlecht. Racing Genk gilt als der haushohe Favorit.
Doch Anderlecht kann ein Lied davon singen, wie schnell man auch als Favorit in die Krise schlittern kann. Am vergangenen Sonntag konnte man eine Niederlage beim FC Brügge noch in letzter Minute verhindern. Doch dann folgte das 0:1 gegen Zulte-Waregem und jetzt das Ausscheiden im Pokal-Halbfinale. Das Double kann sich Anderlecht damit abschminken und auch die Meisterschaft ist noch nicht in trockenen Tüchern, sollte Zulte-Waregem das Nachholspiel in Charleroi Am Sonntagabend gewinnnen und den Rückstand auf die Brüsseler auf drei Punkte verkürzen.
Den Fußballfans soll es recht sein: Damit würden auch die Play-Offs um den Meistertitel wieder spannend. Warum nicht so spannend wie am Samstagabend im Halbfinale des Pokals? Wäre nichts gegen einzuwenden.
Bild: Virginie Lefour (belga)