Nafi Thiam wurde Sechste im Fünfkampf der Hallen-Europameisterschaft der Leichtathleten in Göteborg. Nach vier Disziplinen hatte sie sogar den dritten Platz belegt. Doch dann kam ihre vorläufig noch schwächste Disziplin, der abschließende 800-Meter-Lauf.
Hier kann sie noch nicht mithalten mit den Großen, aber ihr Trainer Roger Lespagnard ist zuversichtlich. Spätestens seit ihrem Junioren-Weltrekord Anfang Februar in Gent ist Lespagnard nicht der Einzige, der Nafi Thiam eine große Karriere zutraut. Dieser Weltrekord veranlasste die Veranstalter in Göteborg ihr als Juniorin eine "Wild Card" für die Europameisterschaft zu geben. Gleich bei ihrem ersten internationalen Auftritt bei den Senioren entwickelte die sympathische Nafi Thiam zum Publikumsliebling der Schweden. Ihre Ausstrahlung erinnert an die Sprinterin Kim Gevaert, die im vergangenen Jahrzehnt eine erfolgreiche Botschafterin der belgischen Leichtathletik war.
Die Goldmedaille im modernen Fünfkampf der Frauen gewann die Französin Antoinette Nana Djimou mit 4.666 Punkten, die damit ihren Titel der letzten EM erfolgreich verteidigte. Silber ging nach einem spannenden Finale an Yana Maksimova aus Weißrussland mit 4.658 Punkten, nur acht Punkte weniger. Die Bronzemedaille gewann Hanna Melnychenko aus der Ukraine mit 4.608 Punkten.
Nafi Thiam kam als Sechste auf 4.493 Punkte. Das waren 65 Punkte weniger als bei ihrem Weltrekord der Juniorinnen. Für eine Medaille bei den Seniorinnen hätte allerdings auch dieses Resultat nicht gereicht.
Bild: Benoit Doppagne (belga)
