Ted Ligety riss kurz die Arme hoch - und nahm dann cool die Gratulationen für eine weitere Machtdemonstration entgegen. Mit einer herausragenden Leistung hat der Titelverteidiger als erster Skirennfahrer seit 45 Jahren mit dem Sieg im Riesenslalom drei Goldmedaillen bei ein und derselben WM gewonnen.
"Ich bin überwältigt, überglücklich", sagte der 28 Jahre alte Amerikaner. "Das war eine sehr, sehr große Leistung." Zuletzt hatte der Franzose Jean-Claude Killy 1968 so viel Edelmetall bei Titelkämpfen geholt, kam in Grenoble sogar auf vier Goldene. "Unglaublich, darauf bin ich wirklich stolz. Meinen Namen unter den Größten dieser Sportart zu haben, ist großartig."
Für die österreichische Gold-Hoffnung Marcel Hirscher blieb mit 0,81 Sekunden Rückstand Silber. "Das war vielleicht das schwerste Rennen, das ich jemals gefahren bin. Bei der Heim-WM die Silbermedaille, das ist unglaublich", sagte Hirscher. "Ich bin extrem glücklich." Bronze ging an Manfred Mölgg aus Italien.
Mit einem perfekten ersten Durchgang vor 30.000 Zuschauern hatte Ligety sich an die Spitze gesetzt. 1,30 Sekunden Vorsprung vor Abfahrts-Weltmeister Aksel Lund Svindal (Norwegen) veranlassten diesen in der Halbzeit zu der Aussage: "Ted ist der beste der Welt. Für alle anderen geht es um die Medaillen. Mehr gibt es nicht zu sagen."
Rhythmisch, sauber, gefühlt bei jedem Tor noch ein bisschen schneller war Ligety als Super-G und Super-Kombinations-Weltmeister von Schladming die Planai hinabgesaust. Als letzter Starter des zweiten Durchgangs lies er dann mit einer taktisch klugen Fahrt nichts mehr anbrennen. "Natürlich habe ich Druck gespürt, aber ich hatte 1,3 Sekunden Vorsprung", sagte Ligety.
dpa/rkr - Bild: Olivier Morin (afp)