Für Weltmeister Ted Ligety gab es vom geschlagenen Favoriten Aksel Lund Svindal eine Umarmung und Lob, für das Ski-Team der USA in schwierigen WM-Tagen mit dem Ligety-Sieg einen Grund zur Freude.
Nach seinem ersten Gold kann der neue Super-G-Champ zum großen Star in Schladming werden. "Ich rechne mir neben dem Riesenslalom auch in der Kombination Chancen auf eine weitere Medaille aus", sagte der Amerikaner nach dem "Nervenrennen" vom Mittwoch und seiner insgesamt dritten WM-Medaille.
Den Sturz seiner Teamkollegin Lindsey Vonn vom Vortag hatte er nicht "einfach ausblenden" können, bei seinem rasanten Risikoritt hatte ihn das aber nicht beeinflusst. Vonn wird in den USA wegen ihrer Bänderrisse im rechten Knie operiert und wird danach die Reha auf dem harten Weg nach Sotschi 2014 starten. Julia Mancuso hatte sich Bronze im Super-G gesichert.
Bei deutlich besseren Bedingungen als beim Damen-Rennen tags zuvor fehlten Svindal am Mittwoch 22 Hundertstelsekunden auf Ligety. Bronze war aber immerhin seine siebte Medaille bei Weltmeisterschaften. "Ted ist schon sehr, sehr gut", lobte Svindal, der drei der vier Super-G-Rennen in dieser Saison gewonnen hatte. "Der Sieg wäre heute möglich gewesen, aber es war kein einfaches Rennen." Silber ging an den Franzosen Gauthier de Tessières.
Als zehnter Starter stand Ligety früh und lange in der Box des Führenden, aber erst als der Norweger ihn nicht vom Spitzenplatz verdrängen konnte, ballte er die Faust und schrie seine Freude heraus. Noch nie zuvor hatte er einen Super-G gewonnen, in dieser Weltcup-Saison stand er nicht mal auf dem Podest. "Das waren nervenaufreibende Minuten, bis Aksel unten war. Das Gefühl mag ich gar nicht", beschrieb der Riesenslalom-Weltmeister von Garmisch die Momente bis zur Zieldurchfahrt des größten Konkurrenten.
"Ich habe viel riskiert und bin glücklich, dass es sich ausgezahlt hat", sagte Ligety nach der Fahrt in einem Kurs, der ihm als Riesenslalom-Spezialisten entgegenkam. "Dieser Hang ist etwas für Techniker, ich wusste, dass ich hier eine Chance habe." Hannes Reichelt wurde Vierter. Gastgeber Österreich wartet damit weiter auf die erste Medaille dieser Titelkämpfe.
dpa - Bild: Olivier Morin (afp)