keinerlei Hinweise, dass die AS Eupen involviert ist", sagt Direktor Christoph Henkel.
Am Montag konnte Stefan Van Loock, Pressesprecher des Belgischen Fußballverbandes, noch behaupten: "Ich glaube, dass Belgien in den Skandal nicht verwickelt ist. Sonst hätte man uns wahrscheinlich darüber informiert." Aber jetzt ist klar: Belgien gehört sogar zu den Top-5-Ländern, in denen zwischen 2008 und 2011 die meisten Spiele manipuliert worden sind.
380 Spiele waren es weltweit, 19 sollen es in Belgien gewesen sein. Laut der italienischen "Gazetta dello Sport" könnten es sogar 25 sein. Das wäre dann Platz vier in der Rangliste, nach der Türkei, Deutschland und der Schweiz.
Die Untersuchungen der europäischen Polizeibehörde Europol sind noch nicht abgeschlossen - der Grund dafür, dass Europol noch keine genauen Informationen zu Clubs, Spielern oder Begegnungen herausrückt. Die Polizeibehörde geht davon aus, dass die Drahtzieher des Wettskandals in Singapur sitzen. Sie bestachen Spieler, Schiedsrichter und Club-Verantwortliche. Acht Millionen Euro soll das eingebracht haben, bei Ausgaben von zwei Millionen.
Für Philippe Collin, den Vizepräsidenten des belgischen Fußballverbandes, sind das mafiöse Machenschaften. Er glaubt nicht, dass in Belgien die erste Liga von dem Skandal betroffen ist. Auch bei der Nationalmannschaft könne er sich manipulierte Spieler nicht vorstellen, obwohl auch Qualifikationsspiele zur Fußball Europa- und Weltmeisterschaft von dem Skandal betroffen sein sollen. Collin tippt auf die zweite Liga. Dort verdiene man weniger, und sehe es deshalb vielleicht manchmal nicht so eng mit der Ethik des Sports, wie er es ausdrückt.
Zweite Liga im Fokus - AS Eupen hat keine Hinweise
Bleibt also die zweite Liga. Hier gibt es schon einen ersten verdächtigen Namen: die Union Royale Namur. In der Saison 2008/2009 gab es schon einmal Hinweise darauf, dass nicht immer alles so ganz korrekt bei dem Club verläuft. Mittlerweile spielt Namur in der vierten Liga. Der Pressesprecher des Clubs wies die Vorwürfe zurück. Sein Club werde jetzt einfach so genannt, ohne dass man dafür Beweise habe.
Und was sagt man zu all dem bei der AS Eupen? Ist die AS von dem Skandal betroffen? "Das kann ich gar nicht beantworten. Wir haben keinerlei Erkenntnisse dazu, dass wir involviert sind. Ausschließen kann man jedoch nichts. Wir wissen nicht, was in der Vergangenheit möglicherweise passiert ist", sagt AS-Direktor Christoph Henkel.
Und was wäre, wenn herauskommt, dass die AS Eupen irgendwie in den Skandal verwickelt ist? "Wir würden alles dafür tun, dass es zu einer lückenlosen Aufklärung kommt. Bisher haben wir aber keinerlei Hinweise, dass der Club betroffen ist. Aber wir wissen es eben nicht."
Zehyun Ye-Skandal
Das Problem der manipulierten Spiele ist übrigens nicht neu im belgischen Fußball. 2005 und 2006 hatte es einen Skandal um den chinesischen Wirtschaftsmanager Zehyun Ye gegeben. Er soll Spieler und ganze Mannschaften bestochen haben, um bei Fußballwetten Geld zu machen.
Auch grundsätzlich nehme die Korruption bei Sportwetten zu, sagt Etienne Marique, Jurist und Präsident der Spiele-Kommission in Belgien. Vor zwei Jahren sei deshalb für den Fußball sogar eine Spezialeinheit bei der Staatsanwaltschaft eingerichtet worden, um Korruptionsfälle zu bekämpfe. Bislang sei jedoch noch kein Verfahren eingeleitet worden.
Bild: Robin Van Lonkhuijsen (afp)