Schwere Tumulte haben das Finale der Copa Sudamericana zwischen dem FC São Paulo und dem argentinischen Club CA Tigre überschattet.
Die Partie wurde am späten Mittwochabend (Ortszeit) nach Ende der ersten Halbzeit wegen Schlägereien zwischen den Spielern auf dem Platz und in den Umkleidekabinen beim Stand von 2:0 für die Gastgeber abgebrochen. Die Polizei musste eingreifen.
Ungeachtet der Proteste der Argentinier erklärte der südamerikanische Fußball-Verband (Conmebol) São Paulo zum Sieger. Für den brasilianischen Verein ist es der erste Titel im Südamerika-Cup.
Zu den Auseinandersetzungen vor rund 70.000 Zuschauern im Morumbi-Stadion war es in der 39. Minute gekommen, nachdem Tigre-Verteidiger Lucas Orbán São Paulos Mittelfeldspieler Lucas, der das 1:0 erzielt hatte, mit dem Ellbogen ins Gesicht geschlagen hatte. Der Brasilianer verließ stark blutend das Feld. Der chilenische Schiedsrichter Enrique Osses ließ weiterspielen, was zu heftigen Protesten der Gastgeber-Mannschaft führte.
Da es auch in der Kabine zu Aggressionen kam, musste die Polizei einschreiten, wie das Fernsehen berichtete. Tigre-Trainer Néstor Gorosito warf den brasilianischen Beamten vor, seine Spieler mit Waffen bedroht zu haben. Die argentinische Mannschaft weigerte sich daraufhin, auf das Spielfeld zurückzukehren. São Paulos Kapitän, Torwart Rogerio Ceni, warf dagegen den Gästen eine rabiate Spielweise vor. Das Hinspiel in Argentinien war 0:0 ausgegangen.
Die 2002 ins Leben gerufene Copa Sudamericana ist ein Turnier für Vereinsmannschaften, das in der zweiten Jahreshälfte ausgetragen wird.