Nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 möchte der Wüstenstaat Katar auch die Olympischen Spiele 2024 ausrichten. Das hat Scheich Al Thani auf einem Kongress der Aspire-Sportakademie in Doha bekanntgegeben. Seit 2004 bildet Aspire in der katarischen Hauptstadt junge Sportler aus Afrika, Asien und Lateinamerika im Hinblick auf eine Profikarriere aus.
Zu diesem Zweck übernahm Aspire vor sechs Monaten den ostbelgischen Verein AS Eupen, um 18-jährigen Schulabgängern aus Doha Spielpraxis in Europa zu ermöglichen und ihre Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Die Besten sollen anschließend den Sprung in die englische Premier League oder die deutsche Bundesliga schaffen.
Fußball erfreut sich im Katar zunehmender Beliebtheit. Vor 13.000 begeisterten im zweitgrößten Stadion von Doha bezwang Katar am Mittwoch den Libanon mit 1:0 und wahrte damit seine Chancen auf die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien 2014. Die Partie war von einer besonderen Brisanz: Die Libanesen stellen die meisten Gastarbeiter im Katar und feuerten ihre Nationalmannschaft frenetisch an.
Die 800.000 Einwohner des Katar bestehen zu 80 Prozent aus Gastarbeitern, die von dem wirtschaftlichen Boom im Lande nur wenig profitieren. Nächstes Jahr sollen die ersten freien Wahlen im Katar abgehalten werden. Wann genau und welche Parteien zu diesen Wahlen zugelassen werden, steht noch nicht fest.
Katar möchte vor allem in der arabischen Welt zu einem führenden Staat aufsteigen. Nicht nur im Sport, sondern auch in der Politik. Nicht umsonst hat ein Mitglied der königlichen Familie vor ein paar Wochen den Gaza-Streifen offiziell besucht und zu einer Lösung des israelisch-arabischen Konflikts aufgerufen.
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