Mit einer eindrucksvollen Leistung hat die AS Eupen ihren dritten Saisonsieg eingefahren: Gegen den erklärten Aufstiegsfavoriten aus Westerlo kam die Mannschaft von Trainer Bartolomé Marquez Lopez vor 1800 Zuschauern zu einem 3:0-Heimerfolg. Die Torschützen waren Christian Kabasele (56.), Michaël Lallemand (62., Foulelfmeter) und Christian Santos (69.) - die Gäste um Bart Goor und Kevin Vandenbergh beendeten das Spiel nach einer Roten Karte gegen Kenneth Schuermans in Unterzahl.
Die Eupener, die sich vergangene Woche nach einem späten Gegentreffer in Roeselare mit einem 1:1 begnügen mussten, legten beherzt los und bestürmten das Gästetor von Michael Cordier. Michaël Lallemand, Hiroshi Ibusuki, Raoul Kenne und Luigi Vaccaro fehlte im Abschluss das Glück. Die lange Zeit harmlosen Gäste wurden gegen Ende der ersten Halbzeit gefährlich - die beste Möglichkeit vergab unmittelbar vor der Pause der Ex-Eupener Kevin Vandenbergh, als er den Ball an den Pfosten setzte.
Auch nach dem Seitenwechsel musste AS-Torwart Jonas Deumeland zunächst rettend eingreifen. Die folgende Ecke setzte Westerlos Innenverteidiger Kenneth Schuermans mit dem Kopf nur ganz knapp neben das Eupener Gehäuse.
Kabasele genau richtig eingesetzt
Dann musste Ibusuki mit einer Verletzung vom Platz - für ihn kam in der 55. Minute Christian Kabasele. Der neue Mann war noch keine Minute auf dem Platz, da schickte Michaël Lallemand einen Zuckerpass in die Tiefe auf Christian Santos, der den Ball nach innen zog, wo Kabasele goldrichtig stand - das 1:0 durch den gerade eingewechselten Spieler, das nennt man wohl ein "glückliches Händchen", auch wenn der Spielerwechsel in diesem Fall nicht ganz freiwillig erfolgte.
Nur fünf Minuten später stand Kabasele wieder im Mittelpunkt, als er im gegnerischen Strafraum gefoult wurde - Elfmeter entschied Schiedsrichter Nicolas Laforge und die Rote Karte für Kenneth Schuermans, den er wohl als "letzten Mann" einstufte - eine etwas harte Regelauslegung. Den fälligen Strafstoß verwandelte Michaël Lallemand souverän mit einem Schuss ins linke Eck (62.) - das 2:0 und Eupen in Überzahl!
Defensive verstärkt
Sicherheitshalber verstärkte Trainer Marquez Lopez die Defensive, indem er Rechtsverteidiger Romeo Debefve für den agilen Adamu Abdullahi einwechselte und Raoul Kenne dafür nach vorne zog. Debefve hatte auf dem Flügel aber genügend Platz, um sich am Offensivspiel der AS zu beteiligen. Die Entscheidung in der 69. Minute kam über Samuel Asamoah, der sich auf rechts durchsetzte und für seine Flanke letztlich Christian Santos als Abnehmer fand - 3:0, das Endergebnis, weil die AS durch ihr gekonntes Stellungsspiel und ihre technische Überlegenheit kaum mehr in Gefahr geriet. Bezeichnend, dass bei Westerlo Kapitän Bart Goor mit zunehmender Dauer die Nerven verlor und Kevin Vandenbergh nach einer enttäuschenden Vorstellung in der 73. Minute ausgewechselt wurde.
Gästetrainer Frank Dauwen sprach von einem verdienten Sieg der AS Eupen. Sein Team habe den Gegner keineswegs unterschätzt. Für den Tabellenzweiten war es die zweite Saisonniederlage - bis dahin hatte der Erstligaabsteiger vier von fünf Auswärtsspiele gewonnen und dabei erst einen Gegentreffer kassiert. Die AS Eupen hat nun 15 Punkte aus zwölf Spielen und verbessert sich in der Tabelle zumindest vorübergehend auf Rang zehn. Am kommenden Samstag geht es nach Sint Truiden, am Sonntag, dem 18. November, ist Ostende am Kehrweg zu Gast.
Archivbild: Bruno Fahy (belga)
