Die berühmte Panzerplatte hat wieder einmal zugeschlagen. Spitzenreiter Sébastien Loeb kann allerdings nicht mal die 47 Kilometer lange Wertungsprüfung auf dem Militärgelände Baumholder stoppen. Der Franzose hat es wieder allen gezeigt und fuhr in 27:31,9 Minuten die Bestzeit.
Bis auf Jari-Matti Latvala hatten alle anderen Top fünf-Fahrer Probleme. Petter Solberg riss sich ein Rad ab und kam nicht ins Ziel, Dani Sordo fiel durch einen schleichenden Plattfuß zweieinhalb Minuten zurück.
Und auch Thierry Neuville hat es erwischt. Die Zwischenzeiten waren mehr als ordentlich – und durch die Probleme von Solberg und Sordo lag Neuville auf Podiumskurs! Aber dann kam der St. Vither von von der Straße ab, und die Rallye ist für Neuville und Co-Pilot Nicolas Gilsoul - denen nichts passiert ist - zumindest für den Samstag gelaufen.
"Ich war überrascht, im Aufschrieb hatten wir notiert, dass man diese Kurve voll fahren kann. Aber da war ein kleiner Hügel, und ich habe das Auto verloren. Ich habe nur versucht, um den Baum rum zu kommen, und dann war es zu Ende", beschreibt Neuville den Abflug. "Jetzt ist der Kühler kaputt, das war es für heute. Aber uns geht es gut."
Zur Halbzeit von Tag zwei in Tier liegt also weiter Loeb an der Spitze. Der Weltmeister hat jetzt unglaubliche anderthalb Minuten Vorsprung auf Jari-Matti Latvala auf Platz zwei. Mikko Hirvonen kletterte auf den dritten Rang. Die drei Wertungsprüfungen werden heute Nachmittag wiederholt. Ohne Thierry Neuville. Dahinter folgen Mads Östberg, Ott Tänak und Dani Sordo.
Nach WP8: Regen über Trier!
Sébastien Loeb ist seinem neunten Deutschland-Sieg einen riesigen Schritt näher gekommen. Am Samstagmorgen setzte der Regen ein - und der Franzose im Citroën DS3 hatte als Erster auf der Strecke die besseren Bedingungen. Loeb nahm dem Zweitplatzierten Petter Solberg ganze 20 Sekunden ab und verdoppelte (!) seinen Vorsprung auf über 40 Sekunden. Da keins der Teams den Regen vorhergesehen hatte, waren alle Fahrer auf harten Reifen unterwegs.
Auch die zweite Wertungsprüfung hatte es in sich. Jari-Matti Latvala verlor nach einem Dreher eine halbe Minute und fiel noch hinter Neuville zurück. Aber auch Neuville kam gar nicht zurecht ("Ich habe mit dem Auto überhaupt keine Erfahrung auf nasser Strecke ... Regen wäre der Horror!", BRF-Interview von Donnerstag), drehte sich bei den beiden Wertungsprüfungen insgesamt vier Mal und musste Dani Sordo im Mini vorbei lassen. Neuville bleibt damit aber weiter auf Rang vier - 0,8 Sekunden hinter Sordo und 2,2 Sekunden vor Latvala. Eine enge Geschichte!
Als nächstes wird die berühmte „Panzerplatte“ gefahren. Die 47 Kilometer lange Prüfung auf dem Truppenübungsplatz Baumholder ist eine der schwierigsten der ganzen Saison.
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Bild: Oliver Schwall