IOC-Präsident Jacques Rogge bekräftigte in London noch einmal seine Null-Toleranz-Politik. «Wir haben absolut die Idee und Absicht, den Kampf gegen Doping so hart wie möglich zu führen», erklärte Rogge.
Dazu gehört auch die Aufnahme einer Regel in den neuen Welt-Anti-Doping-Code, der den Ausschluss eines Doping-Sünders von den nächsten Olympischen Spielen vorsieht.
Im Anti-Doping-Kampf dauert manches sehr lange. So setzte das IOC erst in London nach zwölf Jahren einen Schlussstrich unter den Doping-Fall des US-Läufers Antonio Pettigrew. Es hatte schon 2008 entschieden, der amerikanischen 4 x 400-Meter-Staffel der Männer den Olympiasieg von 2000 abzuerkennen. Erst jetzt wurden die Medaillen neu verteilt. Nigeria, Jamaika und die Bahamas erhalten nachträglich Gold, Silber und Bronze.
Etwas schneller, aber nicht wirklich flott entschied das IOC-Exekutivkomitee im Fall der US-Leichtathletin Crystal Cox. Ihr wurde Staffel-Gold von den Sommerspielen 2004 aberkannt. Cox war in Athen Ersatzläuferin der 4 x 400-Meter-Staffel. Sie war 2010 wegen der Einnahme von Doping-Mitteln für vier Jahre gesperrt worden und hatte zugegeben, zwischen 2001 und 2004 anabole Steroide angewendet zu haben. Offen blieb, ob ihre US-Teamkolleginnen ebenfalls Gold verlieren. Die IOC-Exekutive hat dazu kein Urteil gefällt und den Fall an den Leichtathletik-Weltverband IAAF weitergeleitet.
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