Neben den 198 Radprofis umfasst der Tour-Tross rund 4500 Begleiter, Betreuer, Techniker, Journalisten. Und die müssen, da die Teams schon am Donnerstag vorgestellt werden, während fünf Tagen irgendwo schlafen, essen, Begleitfahrzeuge auftanken ...
Macht grosso modo alleine 4,2 Millionen Euro an Ausgaben alleine durch die direkt Beteiligten. In etwa die gleiche Summe, wie sie die Provinz Lüttich und die drei Städte investieren. Davon gehen 2,5 Millionen Euro direkt an den Tourveranstalter ASO, eine Million fließt in Maßnahmen zur Sicherheit und Infrastruktur, der Rest größtenteils in PR-Aktionen und Werbekampagnen.
Dazu rechnen die Veranstalter mit jede Menge Besuchern, die zwar keinen Eintritt zahlen, denen dafür aber vielleicht das Geld an anderer Stelle locker sitzt. André Gilles, der Vorsitzende des Lütticher Provinzkollegiums, kalkuliert vorsichtig mit Tagesausgaben von 10 Euro pro Besucher. Und wenn man dann berechnet, dass vor acht Jahren alleine zum Prolog rund 300.000 Besucher in die Lütticher Innenstadt gekommen sind ...
So viele Besucher müssen auch in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Vor allem bei der Abreise kam es 2004 zu Engpässen, weil die meisten Gäste gleich nach Ende des Zeitfahrens abreisen wollten. Länger bleiben, um schneller wegzukommen, lautet daher die Empfehlung. Davon abgesehen werden aber auch mehr Züge eingesetzt und der neue Bahnhof bietet mehr Platz.
Wer mit dem Zug reist, kann auf ein verbilligtes Ticket zurückgreifen - sowohl beim Prolog als auch für die Etappen von Lüttich nach Seraing und von Visé nach Tournai - gültig ab allen belgischen Bahnhöfen und sogar ab Aachen. Daneben wird am 30. Juni auch kostenlose Pendelzüge ab den Bahnhöfen Tilleur und Milmort angeboten. Für die Autofahrer sind je nach Fahrtrichtung große Parkplätze farblich ausgeschildert, von denen Pendelbusse im 10-Minuten-Takt zu diesen Bahnhöfen verkehren.
Zur Ochsenbaracke
Entlang der Strecke werden aber auch am 1. und 2. Juli viele Radsportfans erwartet. Die Tour führt dann durch insgesamt 27 Gemeinden der Provinz und durch 15 von 20 Polizeizonen. Eine davon ist die Zone Eifel. Das Fahrerfeld fährt durch Recht - genau wie beim Giro d'Italia, der 2006 ebenfalls in der Provinz Lüttich gestartet war. Ein vergleichbar kurzes Stück, doch braucht es auch dafür die nötigen Vorkehrungen. An der Straße "Zur Ochsenbaracke" wurden schon Stellen ausgebessert und auch die Kanalisationsarbeiten an der Poteauer Straße dürften den reibungslosen Ablauf nicht beeinträchtigen, erklärte Christian Paquay von der Polizeizone Eifel.
Wichtig zu wissen, dass am 1. Juli auch eine Reihe von Autobahnauf- und -abfahrten an der E42 gesperrt werden: Das gilt für die Anschlussstellen mit den Nummern acht bis 12, also Spa, Sart, Francorchamps, Stavelot und Recht (in Fahrtrichtung Ligneuville) - und das teils schon ab 8.30 Uhr bis in den Nachmittag hinein.
Bild: BRF