Vor 55.590 Zuschauern war der Ronaldo-Treffer Ausdruck der klaren Überlegenheit der Portugiesen, die nun am kommenden Mittwoch in Donezk gegen den Gewinner des Duells zwischen Titelverteidiger Spanien und Frankreich um den Einzug ins Endspiel kämpfen. Auf der Tribüne des Nationalstadions lagen sich Portugals Fußball-Heroen Eusebio und Luis Figo jubelnd in den Armen.
«Wir sind jetzt sehr zuversichtlich. Cristiano Ronaldo hat die entscheidenden Tore für uns geschossen. Aber er hat auch eine starke Mannschaft hinter sich, nur deshalb hat er so viele Chancen», urteilte Mittelfeldspieler Nani. «Wir haben Qualität und Konstanz gezeigt», meinte Trainer Paulo Bento.
Die Tschechen stellten zunächst die aktivere Mannschaft, ohne das Tor von Rui Patricio ernsthaft gefährden zu können. Erst nach gut einer halben Stunde bekamen die von Raul Meireles und Joao Moutinho angetriebenen Südeuropäer allmählich Oberwasser und erspielten sich kurz vor dem Pausenpfiff ihre bis dahin beste Gelegenheit. Dabei zeigte Ronaldo seine ganze Klasse. Der zweimalige Weltfußballer nahm den Ball im Strafraum gekonnt mit der Brust an und ließ Kadlec mit einer Körpertäuschung ins Leere laufen, scheiterte aber aus wenigen Metern am Pfosten (45.+1). Zu diesem Zeitpunkt war die Partie für seinen Teamkollegen Helder Postiga bereits beendet. Für den angeschlagenen Torschützen aus dem Dänemark-Spiel kam der Ex-Bremer Hugo Almeida zu seinem ersten Turniereinsatz.
18 Sekunden nach Wiederbeginn vergab der frei stehende Almeida nach Flanke von Meireles per Kopf die nächste große Chance, die Bento-Auswahl in Führung zu bringen. Dann war wieder Ronaldo an der Reihe. Doch der Freistoß des Ballkünstlers aus gut 25 Metern landete am Außenpfosten des Tores von Petr Cech, der keine Chance gehabt hätte (49.). Der bereits sechste Aluminiumtreffer schien noch mehr Ansporn für die Portugiesen zu sein, die die Begegnung jetzt klar dominierten. Cech parierte gegen Nani (58.) und Moutinho (64.) und verhinderte damit den drohenden Rückstand. Gegen Ronaldos Kopfball war aber auch für ihn kein Kraut gewachsen.
Heute Abend spielt Deutschland in Danzig gegen Griechenland ums Weiterkommen. Anstoß ist um 20.45 Uhr.
dpa / sh /est - Bild: Gabriel Bouys (afp)