Am frühen Morgen durchsuchten Polizisten das Trainingszentrum der Nationalmannschaft in Florenz.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach übereinstimmenden Medienberichten gegen Nationalspieler Domenico Criscito wegen des Verdachts der Wettmanipulation. Auch sein Haus in Genua wurde durchsucht.
In einer landesweiten Razzia wurden 19 Personen festgenommen, darunter 13 Profi-Fußballer. Zu den Inhaftierten zählt auch der Kapitän von Lazio Rom, Stefano Mauri.
Die Staatsanwaltschaft eröffnete auch ein Ermittlungsverfahren gegen Juventus Turins Coach Antonio Conte. Sie ließ das Haus des Meistertrainers durchsuchen. Als Trainer des AC Siena soll er in der vergangenen Saison an Ergebnisabsprachen in den Partien gegen Novara und Albino Leffe beteiligt gewesen sein. Sein ehemaliger Spieler Filippo Carobbio hatte Conte schwer belastet. Auch gegen Sienas Club-Präsidenten Massimo Mezzaroma wurde ein Verfahren eingeleitet.
Die Staatsanwaltschaften von Cremona und Bari haben seit dem vergangenen Jahr bereits Dutzende Personen wegen des Verdachts der Wettmanipulation festnehmen lassen. Darunter war im Dezember auch der ehemalige italienische Nationalspieler Cristiani Doni. Der Ex-Kapitän von Atalanta Bergamo gehört auch zu den Angeklagten eines Prozesses, den der italienische Fußballverband (FIGC) ankündigte. Dabei werden 22 Vereine, 61 Spieler und Manager anklagt. FIGC-Chefankläger Stefano Palazzi bezeichnete Italien als das «Epizentrum der Wettmanipulation». Der Prozess soll nach der EM im Juli beginnen.
dpa/est - Bild: Giuseppe Cacace (afp)