Thomas De Gendt hat die Königsetappe der 95. Ausgabe des Giro d'Italia gewonnen. Der flämische Radprofi setzte sich am Stilfser Joch im Alleingang durch. Nach 22,4 Kilometern Anstieg kam De Gendt mit 56 Sekunden Vorsprung auf Damiano Cunego aus Italien ins Ziel auf 2757 Metern Höhe. Dritter der 219 Kilometer langen Tagesetappe mit fünf Bergwertungen wurde der Spanier Mikel Nieve. In der Gesamtwertung belegt De Gendt jetzt Rang vier, der sich Hoffnungen auf einen Podiumsplatz machen darf.
Spitzenreiter vor dem abschließenden Zeitfahren bleibt der Spanier Joaquin Rodriguez, der die vorletzte Etappe auf Rang vier beendete. Ryder Hesjedal büßte 14 Sekunden auf Rodriguez ein, hat aber gute Chancen, als erster Kanadier den Giro zu gewinnen. Der Fahrer aus der US-Mannschaft Garmin-Barracuda gilt als bester Zeitfahrer unter den Aspiranten auf den Gesamtsieg.
Etappensieger Andrea Guardini wurde wegen Betrugs ausgeschlossen. Der italienische Sprinter hatte sich beim Aufstieg auf den Teglio-Pass, dem dritten von fünf Bergwertungen, am Wagen seines Teamleiters festgehalten. Drei weitere Fahrer sollen nach Informationen von "Cycling News" aus dem gleichen Grund disqualifiziert worden sein.
Am Donnerstag war Guardini mit seinem ersten Giro-Etappensieg, bei dem er Weltmeister Mark Cavendish in Vedelago spektakulär geschlagen hatte, ins Rampenlicht gefahren. Guardini begründete den Betrugsversuch mit einem besonderen Sicherheitsbedürfnis. Er hätte die unmittelbare Nähe seines Mannschaftswagens gesucht, um sich bei der gefährlichen Abfahrt im Anschluss an den Aufstieg sicherer zu fühlen, berichtete die Internetseite der Zeitung "L'Équipe".
belga/km - Bild: Luk Benies (afp)
