Der HSC Montpellier ist zum ersten Mal in der 93-jährigen Clubgeschichte französischer Fußball-Meister geworden. Die Südfranzosen gewannen am letzten Spieltag der Ligue 1 am Sonntagabend in einer tumultreichen Begegnung beim Absteiger AJ Auxerre mit 2:1, verteidigten den Drei-Punkte-Vorsprung auf Verfolger Paris Saint-Germain und traten die Nachfolge des OSC Lille an.
Das Spiel im Stadion l'Abbé-Deschamps von Auxerre musste in der 79. Minute für fast eine halbe Stunde unterbrochen werden, nachdem Heimzuschauer Leuchtraketen und Böller aufs Feld geworfen hatten.
Der Titelgewinn von Montpellier ist eine große Überraschung, da der Club mit dem vierzehnthöchsten Etat der französischen Liga auskommen musste. Der Hérault Sport Club hatte diese Saison nur 33 Millionen Euro zur Verfügung - gerade mal ein Fünftel des Budgets von Rivale Paris, der seit Saisonanfang vom Öl- und Wüstenstaat Katar aus geführt wird.
Beste Platzierung Montpelliers in der Liga war bisher ein 3. Rang in der Saison 1987/88, Titel holte man nur im Pokal (1929, 1990) sowie im Ligapokal (1992). Die "Fahrstuhlmannschaft" war seit den 30er Jahren neunmal aus der ersten Liga abgestiegen und spielt erst seit 2009 wieder ganz oben mit.
Hazard: Drei Tore zum Abschied
Paris Saint-Germain setzte sich beim FC Lorient mit 2:1 durch. Neben PSG qualifizierte sich auch Vorjahresmeister OSC Lille als Tabellendritter für die nächste Champions League. Nach sieben Jahren in Lille verabschiedete sich Eden Hazard standesgemäß mit drei Treffern (4:1 gegen Nancy).
Hazard wechselt nach Manchester - ob City oder United, hatte er offen gelassen. Am Sonntagabend sagte der Rote Teufel, auch Chelsea würde ihn reizen, vor einer Unterschrift werde er aber nichts bekannt geben. Hazard ging mit 14 Jahren zum OSCL, spielte seit 2007 in der Ligue 1 und wurde 2011 und 2012 zum besten Spieler in Frankreich gewählt.
dpa/km - Bild: Pascal Guyot (afp)
