
Heftige Regengüsse und Nebel haben aus dem zweiten Tag der Rallye Portugal eine riesige Rutschpartie gemacht. Bei der ersten Wertungsprüfung des Tages kam nach wenigen Kilometern erst einmal der Este Ott Tänak von der Straße ab - die Bilder unter im Video.
Thierry Neuville damit zwischen zeitlich auf Rang vier. Aber eben nur zwischenzeitlich. Dem 23-Jährigen machte ein Rinnsal, das sich bei diesen Bedingungen zu einem Sturzbach entwickelt hatte, einen Strich durch die Rechnung.
"In dem Wasserloch ist der Motor ausgegangen. Wir haben 50 Sekunden gebraucht, um neu zu starten, und nach ein paar Metern dann gemerkt, dass die Temperatur stieg. Der Kühler war verbogen. Um den Motor nicht zu beschädigen, mussten wir einfach stehen bleiben - um überhaupt eine Chance zu haben, wieder starten zu können." Und seit 19 Uhr lokaler Zeit (20 Uhr in Belgien) ist es bestätigt: Neuville und Gilsoul sind am Samstag wieder dabei.
Und auch ganz vorne lichtete sich das Feld. Spitzenreiter Jari-Matti Latvala baute wie Tänak in der ersten Freitagsprüfung einen Unfall und blieb im Graben stecken. Petter Solberg - nach Tag eins auf Platz zwei - schaffte es ins WP-Ziel, in der zweiten Prüfung ereilte ihn dann aber das selbe Schicksal wie Teamkollege Latvala. Solberg kam von der Strecke ab und blieb ebenfalls stecken. Ford hofft, beide am Samstag wieder ins Rennen schicken zu können.
Damit übernimmt Mikko Hirvonen die Spitze! "Das sind die schwierigsten Bedingungen, die mir je begegnet sind", stöhnte der Citroën-Werksfahrer nach der Hälfte des Rallye-Freitags. Auf Platz zwei und drei: Evgeni Novikov und Mads Östberg (beide Ford). Schnellster war aber ein anderer.
Dani Sordo fuhr im Mini JCW WRC - mit dem Vorteil, als Erster auf die Strecke zu gehen - alle drei Bestzeiten. Sordo war wegen Elektronikproblemen am Donnerstag ausgeschieden und unter Rally2-Bedingungen mit einer Zeitstrafe von zehn Minuten und insgesamt 12:20 Minuten Rückstand gestartet. Der Spanier holte mächtig auf, liegt aber mit immerhin noch 8:45 Minuten Rückstand auf Platz 13.
Aufgrund der extremen Wetterbedingungen entschieden die Organisatoren, die zweite Schleife abzusagen. Eine gute Nachricht für Latvala, Solberg und Neuville: Anstelle von 30 Strafminuten schlagen so nur 15 zu Buche. Wenn es denn weitergeht ... aber zumindest beim Citroën Junior Team ist das ja jetzt sicher.
Bild: BRF